Für so manchen Fan könnte es fast etwas von Majestätsbeleidigung haben, aber das BMW 1er M Coupé muss sich den Vergleich mit seinem Nachfolger gefallen lassen. Der heißt für den Moment BMW M235i und auch wenn nicht ausgeschlossen ist, dass BMW eines Tages ein noch schärferes M2 Coupé nachlegt, bietet sich der Vergleich schon heute an.
Auf den ersten Blick fällt auf, dass sich der M235i deutlich näher am gewöhnlichen 2er bewegt als der 1er M am “zivilen” 1er Coupé der Generation E82. Die deutlich ausgestellten Radhäuser, die besonders aggressiv gezeichnete Frontschürze, vier Endrohre und nicht zuletzt die von vielen Kunden gewählte Lackierung in Valencia Orange hoben das Topmodell deutlich von seinen zahmeren Brüdern ab.
Technisch ist die Verwandtschaft der beiden Kompaktklasse-Coupés unübersehbar, beide Modelle teilen eine gemeinsame Philosophie und Vorstellung von der Ideallinie zur Freude am Fahren. Ausgeglichene Gewichtsverteilung, Antrieb nur über die Hinterräder, längs montierter Reihensechszylinder mit Turbo-Aufladung und über 300 PS – man muss nicht lange suchen, um zentrale Gemeinsamkeiten zu finden.
Im Vergleich mit dem BMW 1er M Coupé ist das neue M235i Coupé zwölf Millimeter flacher und über sieben Zentimeter länger, an die Breite des Vorgängers mit den dicken Backen kommt der M235i aber nicht heran. Auch bei der Spurweite vorn und hitnen zieht der M235i jeweils um einige Millimeter den Kürzeren, im Gegenzug ist er aber immerhin 40 Kilogramm leichter.
Während das 1er M Coupé ausschließlich mit puristischem Handschalt-Getriebe ausgeliefert wurde, können M235i-Kunden auch zur Achtgang-Automatik mit Launch Control greifen. Beim Sprint von 0 auf 100 trennt die drei Varianten nur ein Wimpernschlag: 4,8 Sekunden lautet die Werksangabe für den M235i Automatik, 4,9 Sekunden für das 1er M Coupé und 5,0 Sekunden für den M235i mit manuellem Getriebe.
Deutlich sichtbar wird der Fortschritt auch beim Normverbrauch: Kam der 340 PS starke Biturbo-Reihensechszylinder des 1er M im EU-Zyklus nicht unter 9,6 Liter, kann BMW den M235i mit TwinScroll-Aufladung je nach Getriebe mit 7,6 bis 8,1 Liter angeben.
Wer plant, mit dem M235i Coupé wirklich das 1er M Coupé zu jagen, sollte unbedingt einen Blick in den Zubehör-Katalog von BMW M Performance werfen: Per Haus-Tuning lassen sich sowohl ein mechanisches Sperrdifferenzial als auch ein M Performance Sportfahrwerk nachrüsten, um den M235i endgültig fit für die Rennstrecke zu machen. Glaubt man den Ankündigungen aus München, kann ein derart konfiguriertes BMW M235i Coupé sogar seinen Vorgänger auf der Nürburgring Nordschleife hinter sich lassen.