Wenige Tage nach der Weltpremiere des i3 zündet BMW den nächsten Knaller und veröffentlicht neue Bilder sowie einige technische Daten des BMW i8, der im ersten Quartal 2014 als zweites Modell der Submarke BMW i auf den Markt kommen wird. Im Vergleich mit den letzten Informationen hat es dabei noch ein paar kleinere Änderungen gegeben, die sich in der Serie durchweg noch etwas besser als bisher vermutet darstellen.
An einigen Stellen bleiben die technischen Daten unkonkret, Vorfreude lösen die Zahlen aber dennoch aus: So soll der 1,29 Meter flache und 4,69 Meter lange BMW i8 trotz des Plug-in-Hybrid-Antriebs mit einem Leergewicht von unter 1.490 Kilogramm an den Start gehen – dank seiner Fahrgastzelle aus Carbon.
Um das Gewicht auf diesen Wert zu drücken und dennoch die für viele BMW-Fans gleichermaßen gewohnte wie unverzichtbare Gewichtsverteilung von 50 zu 50 Prozent zwischen den Achsen zu realisieren, hat BMW sprichwörtlich an jeder Schraube gearbeitet. So kommen neben besonders leichten Felgen und viel kohlefaserverstärktem Kunststoff im Life-Modul auch spezielle Schrauben und Bolzen aus Aluminium zum Einsatz, die bei gleicher Stabilität etwa 45 Prozent leichter ausfallen als vergleichbare Stahlteile. Die Tragstruktur für die Instrumententafel besteht aus Magnesium und trägt so ebenfalls ihren Anteil zum Leichtbau-Konzept des BMW i8 bei.
Hinzu kommen Details wie die Tatsache, dass der BMW i8 das weltweit erste Serien-Automobil mit Scheiben aus chemisch gehärtetem Glas sein wird. Diese Fertigungstechnologie ist aus der Smartphone-Branche schon länger bekannt und ermöglicht bei identischer Geräuschdämmung dank dünnerer Glasschichten eine Gewichtsreduzierung um etwa 50 Prozent gegenüber herkömmlichen Verbundglasscheiben. Unterm Strich bescheren diese Maßnahmen dem i8 den tiefsten Schwerpunkt in der gesamten BMW-Modellpalette – ein Titel, den sich erst vor kurzem das neue BMW 4er Coupé F32 gesichert hatte und nun schon wieder abgeben muss.
Auch der Antrieb wurde gegenüber der letzten Studie geringfügig überarbeitet: Der Turbo-Dreizylinder im Heck des BMW i8 2014 leistet nun offiziell 231 PS, hinzu kommen 131 PS vom Elektromotor an der Vorderachse. Für den Allradsportler ergibt sich eine Systemleistung von immerhin 362 PS und ein Leistungsgewicht von rund 4,1 Kilogramm pro PS. Die Fahrleistungen fallen entsprechend gut aus: Unter idealen Bedingungen knackt der Hybrid-Sportwagen die 100er-Marke in weniger als 4,5 Sekunden, auch der Zwischensprint von 80 auf 120 km/h ist in dieser Zeit zu schaffen.
Wie angekündigt wird die Höchstgeschwindigkeit auf 250 km/h beschränkt, wobei dank ausgefeilter Aerodynamik allein die 231 PS des Dreizylinder-Verbrennungsmotors für den Antrieb genügen – bei derart hoher Geschwindigkeit würde der zwischen den Insassen untergebrachte Lithium-Ionen-Akku zu schnell leergesaugt werden. Will man hingegen lautlos und lokal emissionsfrei durch Innenstädte fahren, verfügt der BMW i8 über eine rein-elektrische Reichweite von circa 35 Kilometern. Ohne Verbrennungsmotor wird die Höchstgeschwindigkeit auf 120 km/h limitiert.
Insgesamt liegt die Reichweite im Comfort-Modus bei über 500 Kilometern, mit Hilfe des Fahrmodus Eco Pro kann der Wert um bis zu 20 Prozent oder 100 Kilometer gesteigert werden. Wenn der Fahrer keinen Kickdown gibt und der Füllstand des Akkus es erlaubt, wird der BMW i8 im Eco Pro-Modus rein elektrisch angetrieben. Fordert der Fahrer maximale Leistung, schaltet sich der Verbrennungsmotor automatisch sofort hinzu.
Die Kraftverteilung des Allradsystems ist auf Fahrdynamik ausgelegt, der stärkere der beiden Motoren treibt die Hinterräder an. Da der BMW i8 keine Kardanwelle besitzt, kann der Verbrenner ausschließlich die Hinter- und der Elektromotor ausschließlich die Vorderräder antreiben. Der i8 steht serienmäßig auf 20 Zoll großen Felgen, die vorn mit 195er- und hinten mit 215er-Reifen bezogen sind. Gegen Aufpreis dürften auch andere Felgen erhältlich sein, eventuell auch mit anderen Reifenformaten.
Das eigentliche Highlight des BMW i8 sind aber weder die Fahrleistungen noch die Reichweite, sondern die Kombination dieser Eckpunkte mit dem Verbrauch: Weil der Plug-in-Hybrid-Sportwagen Teile des EU-Zyklus mit der Kraft des Elektromotors zurücklegen kann und ansonsten nur der effiziente, 1,5 Liter kleine Dreizylinder-Benziner mit sämtlichen aus größeren BMW-Motoren bekannten EfficientDynamics-Maßnahmen arbeitet, liegt der Normverbrauch des Sportwagens bei unter 2,5 Liter auf 100 Kilometer. Der offizielle CO2-Ausstoß bleibt somit unter 59 Gramm pro Kilometer.