Noch vor wenigen Wochen war der Tenor zum Preis des BMW i3 eindeutig: Das Elektroauto für die Stadt wird zu teuer, um in den von BMW gewünschten Stückzahlen verkauft werden zu können. Nachdem BMW vor ein paar Tagen den offiziellen Grundpreis von 34.950 Euro verkündet hatte, wandelte sich auch die Meinung zum Preis und vielerorts war zu lesen, dass BMW mit diesem Kampfpreis keine Gewinne einfahren könnte und den i3 in den Markt drücken würde.
Leider wird es für Außenstehende unmöglich bleiben, Einblick in die ungeschönten internen Zahlen von BMW zu erhalten, aber am Rande der Weltpremiere äußerte sich der BMW Group Finanzvorstand Friedrich Eichiner unmissverständlich: “Wir gehen davon aus, dass diese Unternehmung von Beginn an profitabel sein wird.”
Welche Zahlen genau in die Kalkulation eingeflossen sind, bleibt dabei natürlich offen. Klar ist, dass BMW i für die Entwicklung von Carbon zum für die Großserie geeigneten Werkstoff viel Geld investieren musste und auch die Forschungen am Thema Elektromobilität, die in den letzten Jahren mit Fahrzeugen wie dem MINI E oder dem BMW ActiveE vorangetrieben wurden, erst jetzt Früchte tragen können.
Allerdings wäre es auch wenig zielführend, sämtliche dieser Investitionen dem BMW i3 zuzuschreiben, denn von den Erkenntnissen in Sachen Kohlefaser-Leichtbau und Elektroantrieb werden in den nächsten Jahren zahlreiche Modellen der BMW Group profitieren – nicht nur die kommenden i-Modelle (BMW besitzt Namensrechte an den Varianten i0 bis i9), sondern auch weniger auf Effizienz getrimmte Modelle wie der BMW M3 sowie die Nachfolger der aktuellen 5er- und 7er-Reihe.