Schon in den ersten offiziellen Worten zur Kooperation zwischen BMW und Toyota war von einem gemeinsam entwickelten Sportwagen die Rede, so konkret und offen wie Dr. Norbert Reithofer im Interview mit der Auto Zeitung hat aber bisher niemand aus München über diesen für viele BMW-Fans besonders interessanten Aspekt der bayerisch-japanischen Allianz gesprochen.
Demnach arbeitet man bei beiden Unternehmen derzeit an einem konkreten Plan, an dessen Ende ein ganzer Sportwagen-Baukasten für mehrere Modelle stehen könnte. Allen gemeinsam soll ein niedriges Gewicht und ein elektrifizierter Antrieb sein. Wie die Entwicklung der letzten Monate eindrucksvoll zeigt, ist Hybrid-Technik auch im Supersportwagen-Bereich längst ein probates Mittel zur Performance-Steigerung.
Auch wenn Reithofer im Interview keine Details verrät, öffnen seine Äußerungen Spekulationen Tür und Tor. Unübersehbar ist, dass man sowohl bei BMW als auch bei Toyota intensiv darüber nachdenkt, wie der Sportwagen der Zukunft aussehen könnte. Die diversen Lexus LF-A und Toyota GT 86, die derzeit im Umfeld des FIZ zu beobachten sind, deuten ebenfalls darauf hin, dass die Möglichkeiten gemeinsam gebauter Sportwagen und vielleicht sogar eines Hybrid-Supersportlers erkundet werden sollen.
Ob die Zusammenarbeit zwischen BMW und Toyota auch Auswirkungen auf den immer wieder angedachten, aber nie final beschlossenen BMW Supersportler zum 100-jährigen Firmen-Jubiläum im Jahr 2016 hat, kann derzeit nur spekuliert werden. Allerdings dürften sowohl bei einer gemeinsamen Lösung als auch bei einem BMW-Alleingang die Themen Leichtbau und Effizienz eine zentrale Rolle spielen, denn an einem weiteren klassischen Sportwagen nach einer seit Jahrzehnten weitgehend unveränderten Rezeptur hat man allem Anschein nach weder in München noch bei Toyota gesteigertes Interesse.
Die neue Sportwagen-Architektur könnte auch zur Grundlage für einen Nachfolger des BMW Z4 E89 werden, denn der Roadster befindet sich seit kurzem in der zweiten Hälfte seines Modellzyklus. Trotz des überwiegend sehr positiv aufgenommenen Designs wurden beispielsweise 2012 nur 15.249 Einheiten des Z4 abgesetzt, weshalb Reithofer im Interview sogar die Frage nach einem Nachfolger relativ offen lässt: “Wenn der Z4 einen Nachfolger bekommt, könnte er Teil einer neuen Sportwagen-Architektur von BMW sein.”