Für die meisten Unternehmen misst sich Erfolg vor allem am Absatz: Wer viel verkaufen kann, bietet offenbar ein überzeugendes Produkt zu einem fairen Preis an. In der absoluten Luxusklasse stellt sich die Situation allerdings anders als auf dem Volumenmarkt dar, was nun auch in einem Interview der britischen AutoCar mit Rolls-Royce-Chef Torsten Müller-Ötvös deutlich wird.
Müller-Ötvös sagt dabei unmissverständlich, dass der Standort Goodwood derzeit nicht erweitert werden soll. Die logische Folge ist, dass es auch keine Kapazitäten für eine deutliche Steigerung des Absatzes geben wird. Müller-Ötvös ist überzeugt, dass die Exklusivität von Rolls-Royce einer der Hauptgründe für die Attraktivität der Marke bei den Superreichen unserer Zeit ist.
Auch wenn mit dem Rolls-Royce Wraith neue Kundengruppen erschlossen werden sollen, soll der Ausbau der Marke sehr behutsam erfolgen. Zwar ist es durchaus wahrscheinlich, dass die britische Nobelmarke noch ein offenes Rolls-Royce Wraith Drophead Coupé nachlegt, ein weiterer Ausbau der Modellpalette ist laut Müller-Ötvös aber derzeit nicht geplant.
Für Rolls-Royce wäre es problemlos möglich, luxuriöse Fahrzeuge zu Preisen von rund 175.000 Euro auf den Markt zu bringen – diese Aufgabe der absoluten Exklusivität, die den Kunden der Marke enorm wichtig ist, würde laut Müller-Ötvös aber den Verkauf von teureren Fahrzeugen erschweren.
Diese Ansage darf durchaus als Seitenhieb auf die VW-Tochter Bentley verstanden werden, die sich erst vor kurzem mit der Einführung von V8-Basismodellen weiter nach unten geöffnet hat und zum Beispiel den Bentley Continental GT V8 zu einem Grundpreis von knapp über 160.000 Euro verkauft.