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Oxford 2013: MINI Werk feiert im März 100 Jahre Automobilbau

Das erste Automobil, das im Werk Oxford gefertigt wurde, war am 28. März 1913 ein Bullnose Morris Oxford. Es folgten Modelle zahlreicher berühmter britischer Marken wie MG, Wolseley, Riley, Austin, Austin Healey, Mini, Triumph, Rover und Sterling sowie des japanischen Herstellers Honda. Zum jetzigen Zeitpunkt sind im Werk 3.700 Angestellte beschäftigt, die an jedem Tag bis zu 900 MINI fertigen und bislang mehr als 2,25 Millionen MINI zu den über 11,65 Millionen Fahrzeugen beigesteuert haben, die in diesem Werk seit 100 Jahren vom Band gelaufen sind.

Nach dem Verkauf von Rover im Jahre 2000 blieb das Werk Oxford ebenso im Besitz von BMW wie das angeschlossene Swindon Presswerk sowie die neue Hams Hall Motorenfabrik. Heute fertigen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die MINI Modelle Hatchback, Cabrio, Clubman, Clubvan, Roadster und Coupé. Für das Werk Oxford wurde im vergangenen Jahr ein Investitionsprogramm in Höhe von 750 Millionen Pfund aufgelegt, das Modernisierungen sowie Neuinstallationen vorsieht.

Im Werk Oxford wurden zahlreiche populäre Automobile gebaut, viele davon setzten neue Maßstäbe. Alle Highlights im Überblick:

„Bullnose“ Morris Oxford (1913-1926)
William Morris’ erstes Automobil hieß eigentlich Morris Oxford, wurde aber wegen des charakteristischen, oben abgerundeten Messing-Kühlers als „Bullnose“ (Stiernase) bekannt. Durch eine Reihe mutiger Preissenkungen stieg Morris bis 1924 zur absatzstärksten britischen Automobilmarke auf.

Morris Minor (1928-1932)
Morris senkte den Preis des erschwinglichen Kleinwagens schließlich auf 100 Pfund, so dass das Fahrzeug enorm populär wurde. Gemeinsam mit dem kleinen Austin Seven sorgte der Minor dafür, dass Kraftfahrzeuge in Großbritannien bezahlbar wurden.

Morris Eight (1935-1948)
In der Vor- und Nachkriegszeit war dieser rundliche Morris ein echter Verkaufsschlager. Das Modell erfuhr zahlreiche Überarbeitungen und gehörte bis in die 1960er Jahre zum britischen Straßenbild.

Morris Minor (1948-1971)
Dieser von Alec Issigonis konstruierte Minor wartete mit großen Verbesserungen in punkto Handling, Lenkung, Bremsen und Raumangebot auf und wurde ein großer Erfolg. Von ihm wurden erstmals in Großbritannien mehr als eine Million Exemplare verkauft. Zur Ehren dieses Meilensteins entstand das limitierte „Minor Millions“ Modell, das in einem ungewöhnlichen Flieder-Farbton lackiert war. Das Fahrzeug wurde in den Modellversionen Limousine, Traveller (Kombi mit einem Holzaufbau), Cabrio, Lieferwagen und Pick-up hergestellt.

Morris Oxford III (1956-1958)
Der Oxford aus den 1950er Jahren war als Familienauto eine feste Größe in der Produktpalette von Morris und trug denselben Modellnamen, mit dem Morris angefangen hatte. Eigentlich ein unspektakuläres Automobil – bis auf die Tatsache, dass es die Basis für den in Indien ungemein populären Hindustan Ambassador bildete. 1957 übergab Morris alle Produktionsmittel des Oxford III an Hindustan. Die Produktion des Ambassador – oder „Amby“, wie er allgemein genannt wird – dauert bis heute in kleiner Auflage an.

BMC Mini (1959-1969)
Dieser revolutionäre Mini stammt ebenfalls aus der Feder von Alec Issigonis und definierte das Kleinwagendesign mit seinem quer angeordneten Antriebsstrang mit Vorderrandantrieb und platzsparender Konstruktion neu. Das typische Go-Kart-Feeling bildete die Basis für die sportlicheren Cooper, die es wie David gegen Goliath auch mit starken Konkurrenten aufnehmen konnten und mit ihren Leistungen Schlagzeilen machten. Klassenlos, angesagt, geliebt und vielfach exportiert bereicherte das Fahrzeug die englische Sprache um ein Wort und wurde zum berühmtesten – und meist produzierten – britischen Automobil. Das Werk Oxford produzierte den BMC Mini ab 1959 zehn Jahre lang, sein Pendant, das Werk in Longbridge, Birmingham, blieb bis zur Modelleinstellung im Jahr 2000 die wichtigste Produktionsstätte in Großbritannien.

BMC 1100/1300 (1962-1974)
Das zweite Modell mit Frontantrieb von Alec Issigonis ist im Grunde ein vergrößerter Mini im „Pininfarina“-Design, ausgestattet mit Hydrolastik-Federung. Damals war das Modell der fortschrittlichste Familien-Kleinwagen am Markt, verkaufte sich sogar besser als der Mini und blieb zehn Jahre lang der britische Bestseller. Bei der Präsentation trug das Fahrzeug die Bezeichnung Morris, später wurde es auch als Austin, MG, Riley, Vanden Plas und Wolseley verkauft. Als Karosserieversionen waren Zweitürer, Viertürer und Kombi erhältlich.

Morris Marina (1971-1980)
Der Marina, als Angriff auf den Ford Cortina konzipiert, wurde zu seiner Zeit zwar belächelt, gehörte aber trotz einfacher Technik über Jahre zu den fünf meistverkauften Modellen. Bis in die 1970er Jahre war der Marina ein Hauptumsatzträger des Werks. Ungewöhnlicher Weise war das Cabrio günstiger als die Limousine. 1980 wurden die Fahrzeuge nach einem Facelift in Ital – das letzte Morris-Modell überhaupt – umbenannt. Wie von seinem Vorgänger, dem Minor, wurden auch vom Marina mehr als eine Million verkauft.

Triumph Acclaim (1981-1984)
Der Acclaim war im Grunde ein Honda Civic unter anderem Namen und ein Überbrückungsmodell als Resultat einer ungewöhnlichen Vereinbarung zwischen BL Cars und Honda aus dem Jahr 1979. Ziel war es, dass BL zwischen der Präsentation des Austin miniMetro im Jahr 1980 und dem Austin Maestro drei Jahre später ein neues Modell anzubieten hatte. Die zum Bau des Acclaim von Honda konzipierten Fertigungsstraßen führten im Werk Oxford erstmals Roboter ein. Der Acclaim war das erste japanische Auto, das in Großbritannien gefertigt wurde und zudem der letzte Triumph. Die Partnerschaft zwischen BL und Honda führte schließlich dazu, dass der japanische Konzern ein eigenes Werk in Swindon errichtete.

Rover 800 (1986-1989) / Honda Legend (1986-1988)
Diese Oberklassewagen sind ein interessantes Resultat der Zusammenarbeit von Rover- und Honda-Ingenieuren. Innen-Karosserie, Federungen und Teile des Antriebsstrangs waren in Modellen beider Marken identisch, das Karosserie- und Interieurdesign hingegen individuell. Im Werk Oxford wurde nicht nur der Rover 800, sondern für einen kurzen Zeitraum auch das Schwestermodell Honda Legend produziert. Der 800 war auch Teil einer unter dem Markennamen Sterling groß angelegten Export-Offensive in die USA. Diese viel intensivere Zusammenarbeit mündete in eine Blütezeit, in der Just-in-Time-Produktion sowie fortwährend optimierte Verfahren aus Japan im Werk Oxford Einzug hielten und so die Fahrzeugqualität signifikant verbesserten.

Rover 75 (1999-2000)
Der erste und einzige Rover, der vollständig im Besitz von BMW entwickelt wurde, war der elegante 75, das Produkt einer umfassenden Verbesserung der Qualität und dynamischen Ansprüche der Marke. Die Produktion wurde nach Longbridge in Birmingham verlagert und 2005 vorzeitig eingestellt. Zuvor hatte BMW Rover im Jahr 2000 verkauft. Allerdings leben Modellvariationen in China als Roewes und MGs weiter.

MINI (2001-2006)
Der neue MINI positionierte die Marke Mini neu: Ein größerer „Supermini“ mit Premium-Anspruch sollte einen neuen Markt erobern – so wie es einst das Original getan hatte. Das gefeierte Design huldigte seinem Vorgänger und brachte es in Einklang mit zeitgemäßem und begeisterndem Flair. Nicht weniger Beifall gab es für das praktische und einfallsreiche Interieur-Design sowie die Fertigungsqualität. Der MINI war der Vorreiter für eine neue Dimension an Individualisierungsmöglichkeiten, wie es sie in einem Kleinwagen noch nie gegeben hatte. Dieser Trend wird bis heute oft kopiert. Aus dem Stand wurden – anders als beim classic Mini – alle Verkaufsziele übertroffen. Im Jahr 2002 folgte ein MINI Cabrio.

MINI (2006 bis heute)
Die nächste MINI Generation entwickelte das Konzept aus dem Jahr 2001 mit einem größeren Raumangebot, mehr Raffinesse, moderneren – und nun hautsächlich in Großbritannien produzierten – Motoren, besserer Ausstattung und größerer Auswahl weiter. Maßgeblichen Anteil daran hatten der im Jahr 2007 vorgestellte Kombi Clubman, 2012 das Coupé und der Roadster sowie der im selben Jahr präsentierte Clubvan. Eine neue Version des enorm beliebten Cabrios kam im Jahr 2007 auf den Markt.

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