Was bei 5er und 6er funktioniert, kann bei 3er und 4er nicht verkehrt sein: Auf der Detroit Auto Show 2013 präsentiert BMW im Januar das seriennahe BMW 4er Coupé Concept und damit die vorerst eleganteste Form, das Technik-Paket der aktuellen 3er-Generation F30 zu verpacken. Der Nachfolger des aktuellen 3er Coupé E92 wird im September 2013 zu den deutschen Händlern kommen und sich dabei ähnlich eng am Concept Car orientieren, wie wir es zuletzt beim 6er Gran Coupé beobachten durften.
Noch stärker als bei der vorherigen Generation soll der BMW 4er F32 mit eigenständigem Design glänzen und sich so erkennbar von der 3er-Reihe emanzipieren, ohne die viertürigen Wurzeln völlig zu verleugnen.
Speziell an der Front ist die Verwandtschaft zum 3er F30 unübersehbar, schließlich bietet bisher nur die Kernbaureihe aus München den direkten Übergang von Nieren und Scheinwerfern. In der Praxis wird das BMW 4er Coupé dennoch deutlich dynamischer wirken, denn im Vergleich mit dem 3er F30 ist die zweitürige Variante bei identischem Radstand 1,5 Zentimeter breiter und länger sowie unübersehbare 6,7 Zentimeter flacher. Der Vorgänger (E92) fällt im Vergleich schmaler, kürzer und höher aus.
Die gelungenen Proportionen und die dynamische Silhouette unterstreichen nicht nur die eigenständige Rolle der neuen 4er-Reihe, sie sollen gemeinsam mit funktionalen Elementen wie den “AirBreather” genannten Luftauslässen an den vorderen Kotflügeln auch die technischen Aspekte des Fahrzeugs betonen. Die gestreckte Form mit langer Motorhaube, weit nach hinten versetztem Greenhouse und kurzen Überhängen betont die ausgeglichene Gewichtsverteilung, die muskulös ausgeformten hinteren Radhäuser stellen die breiteste Stelle des Fahrzeugs dar und unterstreichen so den Hinterradantrieb auch optisch.
Am Heck unterstreichen die flachen Rückleuchten gemeinsam mit den horizontalen Linien der Heckschürze die Breite des Fahrzeugs und lassen das Fahrzeug so besonders satt auf der Straße stehen. Die Gestaltung der Schürze am Heck greift die Formensprache der Frontschürze mit ihren großen Lufteinlässen auf und bietet eine elegante Integration der Endrohre, allerdings dürfte es in dieser Hinsicht relativ deutliche Differenzen zwischen der Studie und dem späteren Serienfahrzeug geben.
Im Innenraum der 4er-Studie hat man sich alle Mühe gegeben, die höherwertige Positionierung samt größerem Preisschild sicht- und erlebbar zu machen. Mit der Hilfe von BMW Individual wurde ein edel verarbeitetes Interieur mit feinen Materialien realisiert, die Basismodelle werden aber naturgemäß etwas karger ausgestattet sein. Abgesehen von Materialien und Farben präsentiert sich der Innenraum schon extrem seriennah, das Interieur-Design dürfte demnach praktisch unverändert übernommen werden.
Zur Antriebstechnik unterm schönen Blech macht BMW derzeit noch keinerlei Angaben, aber mit großen Überraschungen ist ohnehin nicht zu rechnen. Wie beim E92 wird auch beim BMW 4er F32 eine breite Palette von Benzin- und Dieselmotoren verfügbar sein, wahlweise mit manuellem Getriebe oder Achtgang-Automatik. Der Allradantrieb xDrive wird im 4er ebenfalls eine zentrale Rolle spielen und für fast alle Varianten optional erhältlich sein.
Die Liste der Sonderausstattungen und Assistenzsysteme wird wie beim BMW 3er F30 vom Head Up Display (HUD) bis zur Verkehrszeichenerkennung reichen, auch das Konzept der Lines wird mit in die 4er-Reihe übernommen. Während das 4er Coupé F32 schon im Herbst 2013 in den Handel kommt, folgt das offene BMW 4er Cabrio F33 mit Metall-Klappdach erst im Frühsommer 2014.