Zwischen Alex Zanardi und BMW besteht seit Jahren eine ganz besondere Beziehung, die von tiefem gegenseitigen Respekt geprägt ist. Der seit einem Unfall im Jahr 2001 beinamputierte ehemalige Formel 1-Pilot verkörpert Tag für Tag, wieviel man auch nach großen Rückschlagen und unter schwierigen Bedingungen erreichen kann.
Während sich Zanardi bei den Paralympischen Spielen in London 2012 selbst mit zwei Gold-Medaillen auf dem Handbike für seine unermüdliche Arbeit belohnte, wurde er heute auf dem Nürburgring von BMW Motorsport belohnt: Nach langer Vorbereitung durfte der Italiener in einem speziell für ihn aufwendig umgebauten BMW M3 DTM erfahren, wie sich ein aktueller DTM-Bolide anfühlt.
Bei seinen insgesamt 32 Runden zeigte Alex Zanardi, dass er nichts verlernt und noch immer jede Menge Benzin im Blut hat. Damit der Italiener den Rennwagen fahren konnte, mussten das Gas- und Kupplungspedal entfernt und das Bremspedal nach rechts verschoben werden.
Genau wie bei seinen Einsätzen in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft WTCC konnte Zanardi mit seiner rechten Beinprothese bremsen. Das Gas bediente Zanardi mit der linken Hand am Lenkrad, mit einer Wippe auf der rechten Seite des Lenkrads konnte Zanardi durch ziehen oder drücken die Gänge wechseln. Für einen Einsatz unter Rennbedingungen wäre der Umbau laut BMW Motorsport allerdings nicht geeignet.
Jens Marquardt (BMW Motorsport Direktor ): „Ich freue mich sehr, dass wir gemeinsam mit Alessandro Zanardi dieses Abenteuer erfolgreich in Angriff genommen haben. Er ist seit langen Jahren ein hoch geschätztes Mitglied der BMW Motorsport Familie und zugleich ein Vorbild für uns alle. Denn trotz seines Handicaps gibt es keine Herausforderung, die er nicht voller Optimismus angeht und mit Bravour bewältigt. Seine Medaillen bei den paralympischen Spielen in London sind dafür ebenso ein Beispiel wie die vier Laufsiege, die er für BMW Motorsport in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft eingefahren hat. Und wie man heute gesehen hat, war auch die Herausforderung, den technisch komplexen BMW M3 DTM zu fahren, kein Hindernis für ihn.“
Alex Zanardi: „Ich bin überglücklich, dass ich heute die Gelegenheit hatte, den BMW M3 DTM zu fahren. Dies ist ein ganz besonderer Tag für mich – und die Erinnerung daran werde ich für immer in meinem Herzen tragen. Ich danke allen bei BMW, die mir diesen besonderen Moment ermöglicht haben. Es war eine Herausforderung, das Fahrzeug auf meine Bedürfnisse anzupassen, und ich bin überrascht, wie schnell die BMW Motorsport Ingenieure die notwendigen Umbauarbeiten bewältigt haben. Aber die Jungs haben das klasse hinbekommen. Ich hatte großen Spaß auf der Strecke. Als ich dieses goldene Auto zum ersten Mal gesehen habe, war ich überwältigt. Die Leidenschaft, Rennen zu fahren, ist noch immer in mir. Ich weiß aber nicht, ob aus dieser Demofahrt mehr wird, denn das Niveau in der DTM ist vielleicht aufgrund meines fortgeschrittenen Alters doch zu hoch. Deshalb steht für mich nach der heutigen Fahrt etwas ganz anderes im Vordergrund: Ich habe erneut gespürt, dass die BMW Familie hinter mir steht und mich liebt. Das hat sie mit diesem Tag wieder einmal gezeigt.“