Das vor ein paar Wochen publik gewordene Ende der Kooperation zwischen der BMW Group und PSA Peugeot Citroën hat man sich in München offenbar anders vorgestellt: Laut einem Bericht der Wirtschaftswoche befinden sich die beiden Autobauer weiterhin in Gesprächen bezüglich der Modalitäten der Vertragsauflösung.
BMW fordert dabei einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag von den Franzosen, die sich inzwischen für eine engere Kooperation mit dem amerikanischen GM-Konzern entschieden haben und dem langjährigen Partner aus München den Laufpass gegeben.
Das Geld soll jene Ausgaben ersetzen, die BMW in Vorbereitung auf die vertraglich vereinbarte Zusammenarbeit bereits getätigt hat – unter anderem wurden ein gemeinsames Forschungszentrum in München und ein gemeinsames Produktionszentrum in Frankreich geplant, um die bestmögliche Technik für Fahrzeuge aller beteiligten Marken zu entwickeln.
Für den PSA-Konzern kommt die Forderung aus München zur Unzeit: Da sowohl Peugeot als auch Citroën besonders stark unter den Auswirkungen der Euro-Krise und der vor allem in Südeuropa deutlich gesunkenen Nachfrage nach neuen Kleinwagen leiden, ist ein mittlerer zweistelliger Millionenbetrag derzeit eine hohe Hürde, der man gerne aus dem Weg gehen würde. So oder so steht das Familienunternehmen vor schwierigen Zeiten, wenn sogar die zuvor stets verteidigte Unabhängigkeit nun der Hoffnung auf bessere Zeiten an der Seite von General Motors weichen musste.