Die DTM 2012 bleibt spannend bis zum letzten Rennen: In Valencia konnte keiner der um den Titel kämpfenden Fahrer ganz nach vorn fahren, aber BMW-Pilot Bruno Spengler sicherte sich auf dem sechsten Rang acht Punkte und konnte den Rückstand auf Gary Paffett vor dem Saison-Finale in Hockenheim auf drei Punkte verkürzen. Mit anderen Worten: Spengler kann sich in rund drei Wochen die DTM-Krone aus eigener Kraft aufsetzen! Obwohl Gary Paffett mit seinem kleinen Vorsprung nach wie vor die bessere Ausgangsposition besitzt, spricht die Tendenz der letzten Rennen klar für den Kanadier im BMW M3 DTM.
Auch abseits der Titelfrage gab es für BMW Grund zum Feiern, denn der sympathische Brasilianer Augusto Farfus – dem wir in der letzten Woche noch beim Chauffieren seiner Frau über die Nordschleife zusehen konnten – ließ in Valencia auf seine Pole Position auch gleich seinen ersten Sieg in der DTM folgen. Mit Jamie Green auf dem zehnten Rang schaffte es nur ein einziger Mercedes-Pilot in die Top 10, die auf den vorderen Rängen von Audi dominiert wurde. Neben Farfus und Spengler schafften es aber auch Andy Priaulx und Dirk Werner auf den Plätzen acht und neun unter die besten zehn. Joey Hand und Martin Tomczyk sahen die Zielflagge nicht.
Jens Marquardt (BMW Motorsport Direktor): „Das war ein unglaublich aufregendes und intensives Rennen. Augusto Farfus war am gesamten Wochenende konstant schnell unterwegs und hat heute seinen ersten DTM-Sieg eingefahren. Er hat das Rennen von der Poleposition dominiert und als bester DTM-Rookie den verdienten Lohn eingefahren. Kompliment an ihn, aber auch an das BMW Team RBM, denn als Achter fuhr Augustos Teamkollege Andy Priaulx nach einer ebenfalls starken Vorstellung zum dritten Mal in die Punkte. Leider hatte das BMW Team RMG Pech, beide Fahrer waren unverschuldet in Unfälle verwickelt. Die äußeren Bedingungen haben sich seit dem ersten Freitagstraining stark geändert, im Rennen war es so heiß wie am ganzen Wochenende nicht. Dennoch haben wir es geschafft, gleich vier Autos in die Top Ten zu bekommen – und das, obwohl wir teils mit abbauenden Reifen zu kämpfen hatten. Bruno Spengler fuhr die schnellste Rennrunde und hat sich auch durch die frühe Durchfahrstrafe nicht aus dem Konzept bringen lassen. Von zwischenzeitlich Platz 15 hat er sich bis auf den sechsten Platz vorgekämpft und somit den Rückstand in der Gesamtwertung bis auf drei Punkte auf den Führenden verringert. Damit können sich die Fans beim Saisonfinale in drei Wochen in Hockenheim auf Hochspannung pur freuen.“
Augusto Farfus (BMW Team RBM, Platz 1): „Ein Sieg in meiner ersten DTM-Saison, das ist einfach großartig! Aber dieser Triumph gehört nicht allein mir. Es ist der Erfolg des BMW Teams RBM und von BMW Motorsport. Vielen Dank dafür. Gestern hatte ich im Qualifying ein super Auto und war für heute entsprechend zuversichtlich. Aber man weiß ja, dass in der DTM die Rennen manchmal nicht so leicht sind, wie es aussieht. Hinter mir waren starke Audis, aber mit einem guten Start und einem idealen ersten Stint war das Wichtigste geschafft. Ich hatte mir vorgenommen, von Anfang an Druck zu machen. Die letzte Runde war sehr emotional. Ich muss zugeben, beim Überfahren der Ziellinie hatte ich Tränen in den Augen und hätte fast losgeheult. Hinter uns liegt eine wirklich anstrengende Saison.“
Bruno Spengler (BMW Team Schnitzer, Platz 6): „Dass ich trotz Durchfahrtsstrafe noch Sechster geworden bin, ist absolut sensationell. Nach der Strafe dachte ich kurz, dass das Rennen eigentlich für mich gelaufen sei. Aber mein Team hat mich gepusht und bei den Boxenstopps richtig Gas gegeben. Das war einer der Schlüssel für mein gutes Abschneiden. Wichtig war, dass ich den letzten Stopp ziemlich spät eingelegt habe. Dadurch hatte ich zum Ende des Rennens gute Reifen und konnte noch einmal angreifen.“