Der nächste MINI wird nicht nur für die Fans britisch angehauchter Kleinwagen interessant, auch Menschen auf der Suche nach einem kompakten BMW sollten die Augen und Ohren offenhalten. Wie sich inzwischen herumgesprochen haben dürfte, wird die Plattform des neuen MINI definitiv auch für diverse BMW-Modelle mit Frontantrieb Verwendung finden, wobei es nicht bei dem auf dem Pariser Salon 2012 gezeigten B-Klasse-Gegner bleiben wird.
Der neue MINI trägt die interne Bezeichnung F56 und wird im Herbst nächsten Jahres auf den Markt kommen, unmittelbar nach seiner Publikumspremiere auf der Frankfurter IAA 2013. Mit Blick auf neue Konkurrenz wie den Audi A1 wird der MINI optisch und technisch völlig neu aufgesetzt – auch wenn sich der neue Design-Chef Anders Warming natürlich am weltweit beliebten und einzigartigen MINI-Design orientieren wird, soll der MINI F56 klar als neues Auto erkennbar sein.
Unterm Blech des Kleinwagens werden erstmals unter BMW-Regie auch Dreizylinder-Motoren arbeiten, um die Vorderräder der Einstiegs-Benziner MINI One und MINI Cooper mit knapp unter 100 und rund 130 PS anzutreiben. Auch eine Fortsetzung der schwächeren One-Ausbaustufe mit derzeit 75 PS ist wahrscheinlich. Die stärkeren Modelle Cooper S und John Cooper Works sowie die Selbstzünder setzen nach aktuellem Stand weiterhin auf vier Brennkammern, dürften aber jeweils etwas mehr Leistung bieten als in der aktuellen Generation R56.
Da sich die Plattform des F56 grundsätzlich auch für Allradantrieb eignet und den stärkeren Varianten des MINI Traktionsprobleme an der Vorderachse nicht völlig fremd sind, ist eine solche Antriebslösung zumindest als Option denkbar. In jedem Fall dürften die technisch ähnlichen BMW-Modelle optional mit vier angetriebenen Rädern erhältlich sein, bei MINI bleibt eine entsprechende Entscheidung noch abzuwarten.
Im Innenraum behält der MINI F56 seine Eigenständigkeit, soll aber dennoch auch für Neueinsteiger logischer bedienbar werden. Wie die jüngsten Erlkönig-Bilder der Auto Motor und Sport deutlich zeigen, bleibt das zentrale Rundinstrument, das die Armaturentafel aller jüngeren MINIs dominiert, erhalten. Es wird künftig aber vor allem zur Anzeige von Navigations- und Infotainment-Funktionen genutzt, die Geschwindigkeit wird direkt hinter dem Lenkrad in einem kleinen Zusatzinstrument angezeigt – beim R56 war hier der Drehzahlmesser platziert, der aber auch eine digitale Geschwindigkeitsanzeige bot.
Während im Innenraum viele Veränderungen zu erwarten sind, soll sich das Fahrverhalten des MINI F56 nicht grundlegend vom R56 unterscheiden und weiter mit äußerst direktem Einlenkverhalten und dem spaßigen Go Kart-Feeling überzeugen, das den MINI über Jahre zur weltweit anerkannten Referenz auf dem Gebiet der dynamischen Kleinwagen gemacht hat.