Während Fahrer und Teams die Strecken der ersten beiden Rennen der DTM-Saison 2012 bereits von den Testfahrten vor der Saison kannten, betreten die überraschend schnellen Neulinge von BMW am kommenden Wochenende erstmals komplettes Neuland: Auf dem Brands Hatch Circuit südöstlich von London ist der BMW M3 DTM bisher noch keinen Meter gefahren, weshalb es auch sehr schwierig werden wird, die guten Ergebnisse von Hockenheim– und Lausitzring zu wiederholen – die freien Trainings werden dringend zum Finden einer brauchbaren Grundabstimmung benötigt, besonders viel Zeit für Optimierungen bleibt dann kaum noch.
Mit 1,929 Kilometern ist die in der DTM gefahrene Indy-Variante der britischen Traditionsstrecke der kürzeste Kurs im diesjährigen DTM-Kalender, die Berg- und Talbahn stellt mit ihren engen Kurven aber dennoch eine große Herausforderung dar. Streckenkenntnis und Traktion beim Herausbeschleunigen sind die Schlüssel für gute Rundenzeiten und mit Martin Tomczyk, Bruno Spengler sowie den beiden ehemaligen WTCC-Piloten Andy Priaulx und Augusto Farfus kennen sich immerhin vier Fahrer auf der Strecke aus – in der WTCC konnten sowohl Priaulx als auch Farfus schon Siege in Brands Hatch feiern.
Jens Marquardt (BMW Motorsport Direktor): “Die DTM gönnt uns keine Pause – so soll es sein. Nach dem für BMW Motorsport historischen Wochenende auf dem Lausitzring ist jeder im Team top-motiviert, Brands Hatch kennenzulernen und dort eine gelungene Premiere mit dem BMW M3 DTM zu feiern. Wir betreten auf dieser Strecke Neuland. Dessen sind wir uns bewusst. Die Mannschaft hat jedoch eine Menge Selbstvertrauen getankt, so dass wir uns dieser Herausforderung mit großer Vorfreude stellen. In den ersten beiden Rennen war unser BMW M3 DTM konkurrenzfähig. In Brands Hatch kann das Kräfteverhältnis dennoch schon wieder ganz anders aussehen, schließlich sind wir dort mit einem DTM-Auto noch keinen Meter gefahren und haben keinerlei Set-up-Daten vorliegen. Zeitgleich zu Brands Hatch ist BMW Motorsport auch bei den 24 Stunden vom Nürburgring mit einem starken Aufgebot vertreten. Alleine Schubert und Vita4One setzen von uns werksunterstützt vier BMW Z4 GT3 ein, zusätzlich werden zahlreiche weitere BMW Kundensport Fahrzeuge in verschiedensten Klassen an den Start gehen Der BMW Motorsport Führungskreis wird bis auf mich komplett vor Ort vertreten sein. Leider ist es mir aus logistischen Gründen nicht möglich, persönlich beim 24-Stunden-Klassiker in der Eifel dabei zu sein. Ich werde aber in Brands Hatch natürlich ganz genau das Geschehen auf der Nordschleife verfolgen, und mein Handy wird 24 Stunden eingeschaltet bleiben.”
Stefan Reinhold (Teamchef, BMW Team RMG): “Nach dem Sieg für Bruno Spengler auf dem Lausitzring ist natürlich auch bei uns im Team die Motivation groß. Jetzt wissen wir, welches Potenzial der BMW M3 DTM wirklich hat. Das ist ein enormer Ansporn für die gesamte Mannschaft. Für Brands Hatch wird entscheidend sein, wie wir uns im Qualifying präsentieren. Im Zeittraining wollen wir uns weiter verbessern. Eine gute Position in der Startaufstellung ist entscheidend für ein gutes Rennergebnis.”
Charly Lamm (Teamchef, BMW Team Schnitzer): “Der Sieg auf dem Lausitzring verleiht unserem Team zusätzlichen Rückenwind und war wirklich eine tolle Belohnung für die harte Arbeit der vergangenen Monate. Allerdings machen wir uns keine Illusionen: In Brands Hatch fangen wir beinahe wieder bei null an. Im Gegensatz zur Konkurrenz haben wir mit einem DTM-Auto keinerlei Erfahrungswerte auf dieser Strecke. In Hockenheim und auf dem Lausitzring haben wir uns – auch dank der vorangegangenen Tests – schnell zurechtgefunden. Ich hoffe, dass das auch in Großbritannien so sein wird.”
Bart Mampaey (Teamchef, BMW Team RBM): “Brands Hatch ist der erste Kurs in dieser DTM-Saison, auf dem unser Team in der Vergangenheit schon eine Menge Rennerfahrung gesammelt hat. Allerdings sind wir bisher immer auf dem Grand Prix Circuit gefahren. Außerdem erfordert der BMW M3 DTM natürlich eine völlig andere Abstimmung. Das wird eine Herausforderung und ist Teil des Lernprozesses, den wir in der DTM momentan durchlaufen. Brands Hatch ist eine anspruchsvolle und hügelige Strecke. Für Andy Priaulx wird es ein ganz besonderes Rennen, da er vor heimischem Publikum antritt.”
Martin Tomczyk (Startnummer 1, BMW Team RMG): “Ich mag die Strecke in Brands Hatch sehr. Es ist ein extrem kurzer Kurs. Das bedeutet, dass es im Qualifying noch einmal enger zugehen wird als schon an den ersten beiden Rennwochenenden. Die Startpositionen werden ausschlaggebend sein, ob man im Rennen vorne dabei sein kann oder nicht. Die Überholmöglichkeiten sind in Brands Hatch rar gesät. Natürlich lautet mein Ziel, mich mit dem BMW M Performance Zubehör M3 DTM noch weiter nach vorn zu orientieren. Dass das Auto konkurrenzfähig ist, haben wir ja bereits gesehen.”
Joey Hand (Startnummer 2, BMW Team RMG): “Mein Team und ich sind auf einem guten Weg. Ich komme immer besser mit meinem SAMSUNG BMW M3 DTM zurecht. Daher hoffe ich, in Brands Hatch die Konkurrenz angreifen zu können. Ich bin immer optimistisch und reise mit einem guten Gefühl nach Großbritannien. Ein gutes Qualifying wird entscheidend sein. Und im Rennen werden dann die Karten wieder neu gemischt. Ich bin bereit für Brands Hatch.”
Bruno Spengler (Startnummer 7, BMW Team Schnitzer): “Diese Strecke hat eine ganz eigene Charakteristik. Es geht ständig auf und ab, wie bei einer Berg- und Talfahrt. Eine Runde in Brands Hatch ist mit einer Länge von knapp zwei Kilometern sehr kurz. Dort sind wir mit dem BMW M3 DTM noch nie gefahren. Deshalb wird es darauf ankommen, im freien Training möglichst viele Kilometer abzuspulen, um für das Qualifying gerüstet zu sein. In Brands Hatch ist das Qualifying sehr wichtig, denn Überholmanöver sind im Rennen sehr schwierig. Aber es versteht sich von selbst, dass wir nach dem Sieg auf dem Lausitzring mit viel Selbstvertrauen antreten.”
Dirk Werner (Startnummer 8, BMW Team Schnitzer): “Brands Hatch ist eine der Strecken, auf denen ich bisher noch nie gefahren bin. Das Rennen in England wird daher eine große Herausforderung für mich. Da der Kurs so kurz ist, werden die Zeitabstände im Qualifying sehr gering sein. Daher darf ich mir auf meiner schnellen Runde keinen Fehler erlauben. Obwohl ich am Lausitzring nicht so gut abgeschnitten habe, reise ich mit einem guten Gefühl nach Brands Hatch. Der Sieg meines Teamkollegen Bruno Spengler verleiht auch mir Rückenwind. Unser Auto ist siegfähig. Und das spornt mich unheimlich an.”
Andy Priaulx (Startnummer 15, BMW Team RBM): “Ich kann es kaum erwarten, zum ersten Mal mit meinem Crowne Plaza Hotels BMW M3 DTM in Brands Hatch zu fahren. Da wir auf der Indy-Strecke antreten, wird es ein ziemlich intensives Rennen. Wir müssen viele Runden absolvieren, so dass auf der kurzen Strecke nicht viel Platz zwischen den Fahrzeugen sein wird. Für die Fans ist die Strecke in Brands Hatch natürlich fantastisch, weil sie die Autos sehr oft zu sehen bekommen. Außerdem wird es interessant zu beobachten sein, wie die Fahrer mit der engen Boxengasse zurechtkommen. Aus Erfahrung weiß ich: Regen ist in Brands Hatch immer möglich. Deshalb müssen wir unter Umständen auch eine gute Regenabstimmung parat haben.”
Augusto Farfus (Startnummer 16, BMW Team RBM): “Ich freue mich darauf, die Reise nach Großbritannien anzutreten. Für mich ist es das erste Mal, dass ich im Rahmen der DTM außerhalb von Deutschland fahre. Das Rennen wird Spaß machen, aber zugleich auch ziemlich hart für uns Fahrer werden. Ich habe auf dieser Strecke einige gute Resultate in der Tourenwagen-WM erzielt, aber ich kenne nur die GP- und nicht die Indy-Strecke. Das wird eine Herausforderung. Hoffentlich haben wir gutes Wetter, also brasilianisches Wetter mit viel Sonne, nicht britisches Regenwetter.”