Neben den Highlights von BMW gab es auf dem Genfer Salon 2012 auch bei der deutschen Konkurrenz neue Modelle, die sich schon in wenigen Monaten im direkten Duell mit Fahrzeugen aus München befinden werden. Sowohl bei Audi als auch bei Mercedes hat man neue Kompaktklasse-Modelle vorgestellt, die sich künftig mit dem BMW 1er um die Kundschaft streiten sollen.
Den Anfang bei den Händlern macht dabei der neue Audi A3, der im Sommer 2012 als Dreitürer auf den Markt kommt. Audi hat die Technik des erfolgreichen Kompakten komplett überarbeitet, die neue Generation basiert wie der im Herbst kommende VW Golf VII auf dem modularen Querbaukasten (MQB) der Volkswagen-Gruppe. Der neue Baukasten ermöglicht kürzere Karosserieüberhänge und eine bessere Gewichtsverteilung, außerdem hilft er beim Reduzieren des Gesamtgewichts und erleichtert die Entwicklung verschiedener Fahrzeuge mit möglichst vielen Gleichteilen.
Beim Thema Gewicht unterstreicht Audi seinen Anspruch als Führungskraft und konnte im Vergleich mit dem Vorgänger eine Reduzierung um bis zu 80 Kilogramm realisieren. Leichtestes Modell ist der neue Audi A3 1.4 TFSI mit 122 PS, der ganze 1.175 Kilogramm auf die Waage bringt und damit erheblich leichter ist als ein 136 PS starker BMW 116i F20, der inklusive der 75 Kilogramm für Fahrer und Gepäck auf 1.365 Kilogramm Gesamtgewicht kommt.
Alternativ bietet Audi zum Marktstart den 1.8 TFSI mit 180 PS sowie einen 2.0 TDI mit 150 PS an. Noch 2012 soll ein besonders sparsamer 1.6 TDI auf den Markt kommen, für den Audi einen CO2-Ausstoß von 99 Gramm pro Kilometer verspricht (3,8 Liter / 100 km). Damit erreicht der Spar-Diesel das Niveau des BMW 116d EfficientDynamics Edition. Sowohl der A3 1.8 TFSI als auch der 2.0 TDI beschleunigen laut Audi trotz Frontantrieb schneller auf 100 km/h als ihre vergleichbaren Gegenspieler von BMW, außerdem weisen die Ingolstädter einen etwas niedrigeren Normverbrauch aus.
Für den A3 1.8 TFSI bietet Audi zunächst nur ein siebenstufiges S tronic-Doppelkupplungsgetriebe an, die beiden anderen Varianten kommen mit manuellem Sechsgang-Getriebe. Noch im Lauf des Jahres 2012 werden auch Varianten mit dem Allradantrieb quattro auf den Markt kommen.
Auch bei Assistenzsystemen und Sonderausstattungen befindet sich der neue A3 erwartungsgemäß auf der Höhe der Zeit, anders als bei BMW sollen bei Audi auch in der Kompaktklasse optional Voll-LED-Scheinwerfer angeboten werden. Line Assist (Spurhalteassistent), Side Assist (Spurwechselassistent), Adaptive Cruise Control (aktive Geschwindigkeitsregelung) inklusive Auffahrwarnung, Parkassistent, Verkehrszeichenerkennung, Rückfahrkamera, Pausenempfehlung und ein modernes MMI Touch-System mit berührungsempfindlicher Oberfläche des Controllers runden das Paket ab.
Wenn das ESP des Fahrzeugs einen kritischen Fahrzustand erkennt, greift außerdem Pre Sense Basic ein, strafft die vorderen Gute und schließt Seitenfenster sowie Schiebedach. Für das Fahrwerk bietet Audi die bekannte Option Magnetic Ride an, die ähnlich wie beim adaptiven Fahrwerk von BMW eine Änderung des Dämpfer-Kennfelds während der Fahrt erlaubt. Einfluss auf Lenkung sowie Gaspedal- und Getriebekennlinie kann der Fahrer mit Audi Drive Select nehmen, wie beim Fahrerlebnisschalter von BMW steht dabei auch ein auf maximale Effizienz getrimmter Modus zur Verfügung.