In der vergangenen Woche hat BMW die ersten vier Modelle des neuen Labels BMW M Performance vorgestellt: BMW M550d xDrive (Limousine und Touring), BMW X5 M50d und BMW X6 M50d. Alle vier Fahrzeuge werden von einem neu entwickelten Triturbo-Diesel mit sechs Zylindern in Reihe und drei Turboladern angetrieben. Der neue Motor verfügt über einen sehr großen Turbolader zum Erreichen der Maximalleistung und zwei verhältnismäßig kleine Lader, die ein schnelles Ansprechverhalten und eine gute Kraftentfaltung über das gesamte Drehzahlband ermöglichen.
Es fällt schwer, geeignete Gegner für die neuen 5er-Varianten mit dem M im Namen zu finden, denn die Palette der Selbstzünder endet in der oberen Mittelklasse üblicherweise deutlich eher: Am ehesten vergleichbar ist vielleicht der Audi A6 3.0 TDI mit seinem neuen V6 Biturbo, der allerdings auch “nur” 313 PS leistet und damit lediglich als Gegenspieler zum gleichstarken BMW 535d F10/ F11 gesehen werden sollte.
Interessant ist allerdings ein Blick auf die Normverbräuche, denn die BMW M550d xDrive Limousine bietet trotz ihrer 381 PS einen marginal niedrigeren Normverbrauch als der 313 PS starke Ingolstädter: 6,3 zu 6,4 Liter auf 100 Kilometer. Aus dem Stand genügt die Mehrleistung von 68 PS immerhin für einen Vorsprung von vier Zehntelsekunden bis zum Erreichen der 100er-Marke (4,7 zu 5,1 Sekunden), obwohl der M550d xDrive etwa 100 Kilogramm mehr auf die Waage bringt als der A6 3.0 TDI.
Oberhalb der normalen A6-Varianten positioniert Audi seit vielen Jahren seine S-Modelle, bei denen es sich gewissermaßen um einen Kompromiss zwischen den üblichen Modellen und den sportlichen RS-Aushängeschildern aus Neckarsulm handelt. Viele Beobachter sehen die neuen BMW M Performance Automobile als direkte Antwort von BMW auf diese Strategie, die auch den Modellen unterhalb von M5 & Co. zu zusätzlichem Prestige verhelfen soll.
Auch wenn man darüber streiten kann, ob der neue BMW M550d xDrive mit Triturbo-Diesel mit dem Audi S6 mit V8-Benziner verglichen werden sollte, ist ein Blick auf die Zahlen nicht uninteressant: Bei etwas weniger als zwei Drittels des Normverbrauchs (6,3 zu 9,7 Liter) bietet der neue Top-Diesel aus München zumindest aus dem Stand die besseren Fahrleistungen (4,7 zu 4,8 Sekunden). In anderen Situationen dürfte der Audi S6 allerdings in der Lage sein, seine rund 40 PS Mehr-Leistung in etwas bessere Fahrleistungen umzumünzen.