Mit dem Gedanken an einen Fronttriebler von BMW dürften sich die meisten Freunde der Marke inzwischen arrangiert haben, denn ändern lassen sich die bereits getroffenen Entscheidungen ja ohnehin nicht mehr. Seit Monaten ist klar, dass sich die unterhalb der 1er-Reihe positionierten Modelle eine technische Plattform mit der nächsten MINI-Generation F56 teilen werden und die Offiziellen haben mehrfach betont, dass auch diese BMW-Modelle die markentypische Freude am Fahren vermitteln sollen.
Nicht nur MINI-Fahrer wissen, dass auch Fronttriebler viel Spaß machen können, aber eingefleischte BMW-Fans dürfte man dennoch kaum vom alternativen Antriebskonzept überzeugen können – was aus Sicht von BMW allerdings auch kein größeres Problem ist, denn die Zielgruppe ist ganz offensichtlich eine andere.
Während sich der nächste MINI unter der Regie des neuen Chefdesigners Anders Warming relativ deutlich vom aktuellen Modell abheben soll, dürfte er trotzdem ein Auto bleiben, das sich von der Masse abhebt und versucht, viele Lifestyle-Punkte zu sammeln. Der BMW auf gleicher technischer Basis dürfte deutlich maskuliner auftreten und dieselbe Zielgruppe wie der Audi A1 ins Visier nehmen.
Bei der britischen AutoCar gibt es nun neue Spyshots zum Fronttriebler aus München, interessanter sind aber die Aussagen im Text: Demnach befindet sich das Fahrzeug bereits in den letzten zwölf Monaten der Testphase und werde noch Ende 2012 offiziell vorgestellt, was für einen Marktstart Anfang 2013 sprechen würde.
Unter der kurzen Haube sollen vordergründig Dreizylinder-Motoren mit 1,5 Liter Hubraum (N37) zum Einsatz kommen, die auch die nächste MINI-Generation antreiben werden. Interessant ist außerdem, dass die Kunden die Option haben sollen, gegen Aufpreis vier angetriebene Räder zu erhalten und den Fronttriebler zum Allradler zu machen.
Während der nächste MINI eine Gesamtlänge von etwa 3,80 Metern bieten wird, ist die Plattform laut AutoCar auch für Modelle mit einer Länge von bis zu 4,30 Metern geeignet, womit man bereits in der Golf-Klasse angreifen und eine etwas günstigere, aber weniger dynamische Alternative zum BMW 1er F20 mit Hinterradantrieb anbieten könnte.
Im Visier dieses Modells dürften dann aber vor allem die neue A-Klasse von Mercedes und die neue Generation des Audi A3 stehen, die beide über ein vergleichbares Antriebskonzept verfügen. Insgesamt sollen die verschiedenen BMW-Varianten auf der genannten Plattform in einigen Jahren für Stückzahlen von bis zu 300.000 Einheiten gut sein.