Der BMW M5 gilt als Urvater aller modernen Sportlimousinen. Während die erste Generation mit lediglich 2.145 Exemplaren noch ein Geheimtipp für sportive, wohlhabende Autofahrer der 80er Jahre war, konnte der immer noch in Handarbeit gefertigte Nachfolger vom Typ E34 um ein Vielfaches erfolgreicher an den Mann gebracht werden. Gemessen an den 1.331.056 gebauten BMW 5er dieser Epoche sind die 11.989 Stück gemäß BMW-Angaben vom M5 aber dennoch sehr wenig.
Auch der zweite M5 trägt im Bug den ehrwürdigen Sechszylinder aus dem Mittelsportwagen M1. Allerdings wurde der S38 grundlegend verbessert. Der Kolbenhub wurde durch eine neue Kurbelwelle erhöht, so dass sich der Hubraum um 82 auf 3535 cm² vergrößerte. Die Verdichtung musste wegen des nun verbauten Katalysators verringert werden. Jeder der sechs Zylinder hat wie im Motorsport seine eigene Drosselklappe. Die eindrucksvolle Ansauganlage erhielt zudem einen Resonanz-Luftsammler, der die Saugrohrlänge zweistufig einstellen kann. Die Motorleistung erhöhte sich durch die Überarbeitung von 286 PS auf 315 PS (nach DIN-Norm).
Neben den regulären Versionen erschienen auch in der Stückzahl begrenzte Editionen:
Winkelhock: 51 Stück
Cecotto: 22 Stück
Naghi Motors: 15 Stück (in Auftrag gegeben vom saudi-arbischen Vertrieb)
Im 9/1992 erhielt der M5 eine technische Auffrischung. Eine weitere Vergrößerung des Motorhubraums auf 3.795 cm² und Feintuning am Zylinderkopf und an der Ansaug- und Abgasanlage steigerten die Leistung auf 347 PS (nach DIN-Norm). Die korrekte Bezeichnung änderte sich von S38B36 zu S38B38. Diese Ausbaustufe wurde nur auf dem europäischen Markt angeboten. Das deutlichste äußerliche Unterscheidungsmerkmal zwischen den beiden Versionen ist die Optik der 17-Zoll-Räder. Das Felgendesign des M5 mit 315 PS erinnert an ein Turbinenrad, das der Nachfolgerversion an ein Schaufelrad. Außerdem war der M5 nun auch in der Kombivariante “Touring” erhältlich.
Eine Sonderversion wurde im Jahr 1992 aufgelegt:
20 Jahre BMW Motorsport: 20 Stück
Für das letzte Produktionsjahr gab es noch eine zweite Überarbeitung vom 3.8er. Das Triebwerk blieb unangetastet, denn im Schwerpunkt wurde das Fahrwerk, die Bremsanlage, das Handschalt- und Hinterachsgetriebe verändert. Außerdem trägt nun auch der M5 wie jeder andere 5er an der Front die breitere Niere der V8-Modelle. Die Gesamtzahl der letzten Ausbaustufe lässt sich nicht ermitteln, da BMW für sagenhafte 26.000 DM auch die nachträgliche Umrüstung aller bis 5/1994 produzierten M5 3.8 anbot.
Auch hier gab es zwei spezielle Editionen:
Limited: 50 Stück (in Auftrag gegeben vom englischen Vertrieb)
Elekta: 20 Stück (in Auftrag gegeben vom italienischen Vertrieb)
Die Stückzahlen des M5 E34 auf einen Blick:
BMW M5 E34: insgesamt 11.989 Stück
BMW M5 3.6 Limousine: 3019 Stück (gebaut 8/1988-8/1992)
BMW M5 3.8 Limousine: 8079 Stück (gebaut 9/1992-8/1995)
BMW M5 3.8 Touring: 891 Stück (gebaut 9/1992-8/1995)
Darüber hinaus gab es unter der Hand sehr wenige, ab Werk deutlich leistungsgesteigerte Modelle des M5 3.8, bei denen der Motor 400 PS leistet. Die Literleitung des Triebwerks liegt in diesem Fall bei 105,4 PS/l Hubraum. Ein Wert, den selbst der moderne M3 3.2 vom Typ E36 nicht zu übertrumpfen konnte. Zu diesem Über-M5 sind aber offiziell bislang noch keine Informationen erhältlich.
Beim Nachfolger des M5 auf E39-Plattform verzichtete BMW auf die Handfertigung der Fahrzeuge und produzierte die M-Variante auf regulären Fertigungsbändern. BMW konnte die Absatzzahlen wiederum deutlich erhöhen, obwohl nun kein Touring mehr anboten wurde: 20.482 Einheiten wurden abgesetzt.