Auf dem Genfer Salon 2011 lenkte auch Rolls-Royce die Aufmerksamkeit der Besucher auf das aktuell sehr beliebte Thema Elektromobilität und zeigte mit der Studie Rolls-Royce 102EX, die auf der Phantom Limousine basiert, dass ein Elektroauto keineswegs eine rollende Verzichtserklärung darstellen muss: Dank einer Motorleistung von 290 kW / 394 PS und einem maximalen Drehmoment von 800 Newtonmeter beschleunigt die 2,7 Tonnen schwere und mit allem erdenklichen Luxus ausgestattete Limousine in weniger als acht Sekunden auf 100 km/h.
Nun sind Elektroautos nicht unbedingt für ihre hohe Reichweite bekannt, aber diese spielt bei einer Weltreise ja ohnehin kaum eine Rolle – schließlich dürften es bisher die wenigsten Weltreisenden auf zwei oder vier Rädern mit nur einer Tankfüllung geschafft haben, die Erde zu umrunden. Im Fall des 102EX stellt sich die Sache noch etwas anders dar, denn die Limousine hat auf ihrer “Weltreise” zwar viele Orte auf verschiedenen Kontinenten besucht, die Strecke dazwischen wurde aber nicht auf eigener Achse in Angriff genommen.
Das im Rolls-Royce 102EX untergebrachte Batteriepaket bietet zwar eine Kapazität von 71 kWh und ist mit einem Gewicht von 640 Kilogramm das größte jemals in einem Automobil verbaute, die Reichweite liegt mit Blick auf Motorleistung und Gewicht aber dennoch bei überschaubaren 160 bis 200 Kilometern. Dass die Studie diese Angabe auch in der Praxis erfüllt, zeigte sie bei diversen Tests durch Pressevertreter in den vergangenen Monaten.
Genau diese Tests waren neben einem zarten Vorfühlen bei potenziellen Kunden auch der Grund für die “Weltreise” des Concept Cars, das dabei unter anderem in München, Paris, Madrid, Peking, Singapur, Dubai und New York unterwegs war. Trotz der weit überwiegend positiven Resonanz steht eine Serienfertigung derzeit nicht auf dem Programm.
Dass sich Elektromobilität und die Luxus-Marke Rolls-Royce durchaus nahe stehen, zeigt im Übrigen auch ein Zitat von Mitbegründer Charles Rolls aus dem frühen 20. Jahrhundert, als er über damalige Elektroautos sagte: “Sie sind absolut lautlos und sauber. Es gibt keine Gerüche oder Vibrationen, sie werden sich in Städten als sehr nützlich erweisen, wenn feste Ladestationen aufgebaut werden können. Aber für die Nutzung auf dem Land glaube ich nicht, dass sie sehr nützlich sind – zumindest nicht in den kommenden Jahren.”