In einem kurzen Interview mit dem Handelsblatt, das offenbar noch vor Verkündung der Kooperation mit Toyota geführt wurde, hat sich BMW-Vorstand Ian Robertson dazu geäußert, wie die BMW Group den Veränderungen auf dem Automobilmarkt der näheren Zukunft begegnen möchte.
Im Fokus stehen dabei vor allem Hybrid-Fahrzeuge, bei denen ein Elektromotor den Verbrennungsmotor unterstützt und immer dann eingreift, wenn der Otto- oder Dieselmotor mit schlechtem Wirkungsgrad arbeiten müsste. Robertson vermutet, dass der Anteil von Hybrid-Fahrzeugen unter den Neuwagen in zehn Jahren in der Größenordnung von 50 Prozent liegen wird, für reine Elektroautos erwartet er um 2020 nur einen Marktanteil von drei bis fünf Prozent.
Auch Dieselmotoren werden nach Einschätzung der BMW Group um 2020 eine ähnlich wichtige Rolle wie heute spielen, vor allem in Europa. Auch die Anforderungen der Menschen an ein Automobil werden sich demnach nicht grundlegend ändern: Robertson glaubt, dass auch große Autos weiterhin gefragt sein werden, weil kleine Autos nicht die Bedürfnisse aller Kunden abdecken können.
Ein weiteres interessantes Interview im Zusammenhang mit der BMW Group findet sich derzeit bei der Bürstädter Zeitung. Rede und Antwort steht dort Robert Koehler, Vorstandschef der SGL Group und somit eine wichtige Person im Zusammenhang mit der Carbon-geprägten Zukunft der neuen Submarke BMW i.
Im Gespräch nimmt Koehler Stellung zur aktuellen Aktionärsstruktur der SGL Group und zeichnet dabei ein durchaus positives Bild der hohen Anteile von Volkswagen, Voith, SKion und BMW. So sei das relativ kleine Unternehmen aus Wiesbaden, das sich als einer der Weltmarktführer in Sachen Carbon sieht, kein leichtes Übernahmeziel für Investoren mehr, was die Unabhängigkeit der SGL Group sichere.
Koehler sagt außerdem, dass die über den gesamten Globus verteilte Herstellung der Carbon-Teile für BMW i aus seiner Leicht kein Problem darstellt: Eine komplette Spule mit Carbon-Fasern wiege etwa acht Kilogramm, weshalb der Transport sprichwörtlich nicht ins Gewicht fällt. Viel wichtiger sei es, an den Standorten ideale Bedingungen inklusive sauberer Energie vorzufinden, weil das einen deutlich größeren Einfluss auf die gesamte Ökobilanz hat als es eine Produktion an einem einzigen Standort ohne zusätzliche Transportwege haben könnte.
Das komplette Interview mit Robert Koehler findet sich direkt bei der Bürstädter Zeitung.