Wirklich überraschen konnte die heutige Meldung von BMW niemanden mehr, aber immerhin können alle sonstigen Theorien nun endgültig zu den Akten gelegt werden: Mit Martin Tomczyk wird der aktuelle Titelträger in der DTM im kommenden Jahr für BMW Motorsport am Steuer eines BMW M3 DTM sitzen. Bereits am Montag hatte Audi gemeldet, dass der Vertrag mit dem amtierenden Champion nicht verlängert wird.
Eine Rolle dabei dürfte neben dem sicherlich lukrativen Angebot aus München auch die Tatsache gespielt haben, dass Audi den Sohn des ADAC-Motorsportpräsidenten Hermann Tomczyk in diesem Jahr nur in einem Vorjahresfahrzeug einsetzte und somit nicht unbedingt eine besonders hohe Wertschätzung für den jungen Piloten zum Ausdruck brachte. In München ist Tomczyk neben Bruno Spengler eine wichtige Säule im Fahrerkader, denn er kann wichtige Erfahrungen rund um die aktuellen DTM-Boliden mitbringen und so bei der Entwicklung des M3 DTM eine zentrale Rolle spielen.
Neben den beiden von Mercedes und Audi abgeworbenen DTM-Kennern Bruno Spengler und Martin Tomczyk hat BMW bereits vor Monaten die beiden WTCC- und Langstrecken-erprobten Fahrer Augusto Farfus und Andy Priaulx bestätigt, zwei weitere Plätze sind noch zu vergeben. Es ist gut möglich, dass im Rahmen der Jahresabschluss-Feier von BMW Motorsport am 27. November weitere Namen an die Öffentlichkeit dringen.
Seine ersten Testfahrten für BMW Motorsport wird Tomczyk vom 6. bis 8. Dezember in Monteblanco absolvieren, dann hoffentlich mit weniger gesundheitlichen Problemen als bei den letzten Tests von BMW in Südspanien.
Jens Marquardt (BMW Motorsport Direktor): “Unser Fahrerkader nimmt allmählich Konturen an. Wir sind stolz darauf, dass wir in Martin Tomczyk einen absoluten Top-Fahrer für unser DTM-Projekt gewinnen konnten. Er ist trotz seines für einen Tourenwagenfahrer noch jungen Alters einer der erfahrensten DTM-Piloten, er ist konstant schnell, charakterlich einwandfrei, ein absoluter Siegfahrer – und 2011 wurde er als erster Fahrer überhaupt DTM-Champion in einem Vorjahreswagen. Wir werden alles tun, um mit ihm in Zukunft erfolgreich zu sein. Unser Anspruch ist es, so schnell wie möglich wettbewerbsfähig zu sein. Wir sehen Martin dafür als ganz wichtige Verstärkung.”