Die Gerüchte rund um einen Wechsel von DTM Champion Martin Tomczyk zu BMW haben neue Nahrung erhalten: Audi veröffentlichte gestern ein offizielles Statement mit der Aussage, dass Tomczyk eine neue Herausforderung suche und der Vertrag mit dem Sieger der Deutschen Tourenwagen Masters daher nicht verlängert werden konnte.
Diese Aussage lässt naturgemäß noch viel Raum für Spekulationen, denn über den neuen Arbeitgeber des Sohns von ADAC-Sportpräsident Hermann Tomczyk wird in der Meldung kein Wort verloren. Theoretisch sind auch ein Wechsel zum DTM-Rivalen aus Stuttgart oder in eine völlig andere Rennserie denkbar, beide Lösungen erscheinen mit Blick auf die letzten Monate aber weniger wahrscheinlich als ein Wechsel zum DTM-Rückkehrer aus München.
Martin Tomczyk wäre nach Bruno Spengler der zweite prominente Neuzugang für das Team von BMW Motorsport und während Spengler Infos zu den Arbeitsabläufen bei Mercedes mitbringen konnte, wäre Tomczyk eine Fundgrube in Sachen Audi Motorsport. Die Erfahrung der beiden Piloten könnte BMW den Einstieg in die DTM erheblich erleichtern, setzt die Münchner aber auch unter Druck.
Sollte Tomczyk tatsächlich zu BMW kommen, würde er auch die Startnummer 1 mitbringen und dem BMW M3 DTM in seiner Debütsaison zusätzliche Aufmerksamkeit sichern. Bisher sind nur Augusto Farfus, Andy Priaulx und Bruno Spengler offiziell als Fahrer bekanntgegeben, insgesamt sind sechs Plätze zu vergeben.
Martin Tomczyk: “Nach elf gemeinsamen Jahren habe ich die Meisterschaft für Audi eingefahren. In der langen gemeinsamen Zeit ist die ganze Mannschaft von Audi Sport und insbesondere Dr. Wolfgang Ullrich immer hinter mir gestanden. Ich freue mich, dass ich gemeinsam mit dem Team Phoenix 2011 den Meistertitel als Dank zurückgeben konnte. Trotz dieses gemeinsamen Erfolges habe ich mich nun – nach reiflicher Überlegung – entschieden, eine neue Herausforderung anzunehmen. Abschließend möchte ich mich noch einmal bei allen, die in meinen elf Jahren bei Audi Sport mit mir zusammengearbeitet haben, bedanken und jedem Einzelnen versichern, dass diese Jahre rückblickend etwas Besonderes waren.”
Dr. Wolfgang Ullrich (Audi-Motorsportchef): “Dass er gerade jetzt, nach seiner erfolgreichsten DTM-Saison mit Audi, eine neue Herausforderung sucht, bedauern wir natürlich sehr. Ich kann aber durchaus verstehen, dass er nach elf besonderen Jahren bei Audi mit Höhen und Tiefen etwas Neues versuchen möchte – schließlich hat er mit dem Gewinn des DTM-Titels am Steuer des Audi A4 DTM genau das Ziel erreicht, für das er jahrelang hart gearbeitet hat. Ich freue mich persönlich sehr, dass es Martin in diesem Jahr seinen Kritikern gezeigt hat, denn ich selbst habe immer an ihn geglaubt. Dass er die Versetzung zum Team Phoenix und in einen Jahreswagen am Anfang als Rückstufung empfunden hat, kann ich nachvollziehen. Aber es hat seiner Karriere, wie ich gehofft hatte, neue Impulse gegeben. Ich habe die Zusammenarbeit mit Martin stets genossen. Er ist ein Voll-Profi, den ich persönlich sehr schätze. Ich wünsche ihm für die Zukunft alles Gute.”
(Quelle: Audi / Bilder: BMW)