Die Reichweite von Elektroautos ist zumindest zum Zeitpunkt ihrer Markteinführung deutlich stärker limitiert als dies bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor der Fall ist. Schuld daran sind vor allem die schweren und großen Batterien, von denen nur eine begrenzte Menge im Auto untergebracht werden kann. Auf Langstreckenfahrten wird die eingeschränkte Reichweite zum praktisch unlösbaren Problem, weil die Ladezeiten zu lang sind, um bei einem Zwischenstopp auf der Autobahn wieder geladen werden zu können.
BMW ist genau wie viele andere Firmen damit befasst, die Ladezeiten signifikant zu reduzieren und den Einsatz von Elektrofahrzeugen auf Langstrecken somit zumindest möglich zu machen. Ein neues Ladesystem soll den Kunden das Laden der Batterien erleichtern und verschiedene Stecker für Wechsel- oder Gleichstrom überflüssig machen. Während zu Hause mit gewöhnlichem Wechselstrom geladen werden kann, können öffentlich zugängliche “Tanksäulen” mit Gleichstrom im Fall der Fälle für eine schnelle Aufladung genutzt werden.
Im Pilotprojekt mit einem umgebauten BMW ActiveE konnte sich das neue System bereits beweisen und seinen zentralen Vorteil demonstrieren: Bei Bedarf kann die Batterie in 30 Minuten vollständig geladen werden, wenn eine entsprechende Ladesäule zur Verfügung steht. Für den Kunden entfällt zudem die Frage, welcher Stecke zu welchem Anschluss gehört – ein Stecker, ein Anschluss, fertig. Außerdem befindet sich der Gleichrichter in der Ladesäule und nicht mehr im Fahrzeug, weshalb weniger Gewicht bewegt werden muss und eine etwas höhere Reichweite zur Verfügung steht.
Am Projekt Combined Charging sind neben der BMW Group auch Audi, Daimler, Ford, General Motors, Porsche und Volkswagen beteiligt und arbeiten gemeinsam daran, die Grundlagen für eine zeitnahe und flächendeckende Einführung der Elektromobilität zu legen. Das System soll Mitte 2012 einsatzreif sein und auf den Markt gebracht werden – rechtzeitig vor dem Start des Megacity Vehicle BMW i3, das in der zweiten Jahreshälfte 2013 auf den Markt kommen wird.