Noch besser als am ersten Tag lief es am Samstag für das Team von MINI Motorsport. Bei der ersten Asphalt-Rallye des Jahres, bei der die anderen Teams einen kleineren Erfahrungsvorsprung als sonst genießen, kann der MINI John Cooper Works WRC erstmals dauerhaft die Zeiten der absoluten Spitzengruppe mitgehen.
In der Gesamtwertung liegen die Franzosen Sébastien Ogier und Sebéstien Loeb im Citroën an der Spitze, schon auf dem dritten Rang folgt aber Dani Sordo im ersten MINI. Sein Teamkollege Kris Meeke hatte heute mit Reifenschäden und einer gebrochenen Felge zu kämpfen, liegt aber dennoch auf einem sehr guten fünften Gesamtrang.
Dave Wilcock (Technischer Direktor): “Das war wieder ein recht guter Tag. Wir sind auf den Plätzen vier und fünf gestartet und liegen nun auf drei und fünf. Das kann sich sehen lassen. Dani kam ohne besondere Vorkommnisse durch den Tag und fuhr im Duell mit Mikko Hirvonen richtig gute Zeiten. Auf der letzten Prüfung ist er ein atemberaubendes Tempo gegangen, lag nur ein paar Sekunden hinter Sébastien Ogier und war Zweitschnellster. Auf diesem Teilstück waren wir deutlich schneller als die Ford-Piloten. Auf diese Special Stage war ich ohnehin besonders gespannt gewesen. Dort wollten wir sehen, wo wir wirklich stehen, wenn die anderen perfekt arbeiten. Dies ist erst unsere dritte Rallye. Wir wissen, dass wir uns noch steigern können. Aber wir haben die Messlatte schon einmal hoch gelegt. Kris hatte einen großartigen Tag, den er als Fünfter in Angriff nahm. Petter Solberg zog auf der ersten Prüfung am Morgen an ihm vorbei, hatte dann aber ein paar Probleme. Das ging Kris genauso. Dazu gehörte eine Schrecksekunde auf der letzten Prüfung, als er wegen eines beschädigten Rads langsam unterwegs war. Er liegt aber noch immer vor Solberg. Morgen muss Kris sauber durchkommen, während Dani Rang drei festigen soll. Hirvonen wird alles daran setzen, ihn noch zu verdrängen. Unser Ziel lautet, auf dem Podestplatz zu bleiben. Denn wir fühlen uns dort sehr wohl und wollen diese Position unbedingt behalten.”
Dani Sordo: “Ehrlich gesagt haben wir nicht erwartet, bei der ersten Asphaltrallye mit unserem Auto gleich auf dem dritten Platz zu liegen. Ich bin wirklich zufrieden mit unserem Fahrzeug. Wir haben am Set-up einige Veränderungen vorgenommen. Heute war der MINI dann richtig gut drauf und hat mir ermöglicht, schnelle Zeiten zu fahren. Morgen werden wir genau dort weitermachen, wo wir heute aufgehört haben und versuchen, auf das Podium zu fahren. Der Abstand ist aber längst nicht groß genug, um sich sicher zu fühlen. Man kann sich immer einen Plattfuß einhandeln oder sich drehen. Vielleicht wird auch das Wetter schlecht. Ich verschwende keinen Gedanken an das Podium, sondern will einfach auch am letzten Tag gute Leistungen abrufen. Das Wichtigste ist, dass wir mit der Konkurrenz mithalten können. Wenn wir dann später die geplanten Modifikationen am Auto vornehmen, sollten wir ihnen richtig nahe heranrücken können.”
Kris Meeke: “Wir hatten einige kleinere Probleme und haben uns auf der 13. Prüfung einen Reifenschaden eingehandelt. Jeder scheint hier irgendwelche Schwierigkeiten zu haben. Dani und Sébastien Ogier sind die beiden einzigen Piloten im vorderen Feld, die bisher ohne einen platten Reifen durch die Rallye gekommen sind. Diese Veranstaltung erweist sich also wieder einmal als große Herausforderung für alle. Wir haben in dieser Hinsicht einfach ein bisschen Pech. Bei der zweiten Fahrt durch den Abschnitt Panzerplatte hat sich das Auto beim Bremsen nervös angefühlt. Ich bin etwas gerutscht und habe einen kleinen Felsen leicht berührt. Dabei ist eine Felge gebrochen, und wir hatten für den Rest der Prüfung mit massiven Vibrationen zu kämpfen. Wann immer wir sauber durch die Wertungsprüfungen kamen, waren wir schnell unterwegs und konnten das Tempo der Spitze mitgehen. Wir waren aber insgesamt nicht konstant genug. Aber das wird noch kommen. Schließlich ist dies erst mein zweiter WRC-Start auf Asphalt.”
(Bilder & Infos: MINI Motorsport)