Als BMW vor einigen Monaten ankündigte, dass die für 2013 respektive 2014 geplanten ersten Modelle der neuen Submarke BMW i über eine Fahrgastzelle aus Carbon verfügen werden, zweifelten viele Beobachter an der Wirtschaftlichkeit eines solchen Konzepts. Die enormen Kosten der CFK-Bauteile würden es kaum erlauben, die Modelle mit Gewinn zu verkaufen, weil anderenfalls der Preis zu hoch für den Massenmarkt wäre.
Auch der Vorstandsvorsitzende Norbert Reithofer äußerte sich im vergangenen Oktober in dieser Richtung und kündigte an, dass die erste Generation der Elektrofahrzeuge möglicherweise nicht profitabel sein würde. Bei der Vorstellung der beiden Concept Cars für die IAA 2011 waren plötzlich andere Töne zu hören: Hier hieß es nun, dass auch die Modelle von BMW i die Rendite-Vorgaben anderer Baureihen zu erfüllen hätten und demnach profitabel sein müssten.
Die Zeitschrift Capital wird in ihrer morgigen Ausgabe ein neues Interview mit Dr. Norbert Reithofer veröffentlichen, in dem diese Aussagen unterstrichen werden: BMW verfolge demnach “unverändert das Ziel, in der ersten Modell-Generation damit Geld zu verdienen”. Möglich wird das vor allem durch die Zusammenarbeit mit SGL Carbon, denn die Kohlefaser-Spezialisten haben ein automatisiertes Verfahren entwickelt, mit dem sich CFK-Bauteile in Großserie und zu vernünftigen Kosten bauen lassen.
Im Interview mit Capital warnt Reithofer außerdem davor, dass in den kommenden Jahren auch solche Firmen Elektroautos anbieten könnten, die bisher nicht als Automobilproduzenten aufgetreten sind. Außerdem schätzt Reithofer, dass es bereits in 10 bis 15 Jahren eine leistungsfähige chinesische Automobilindustrie geben wird, die auch Fahrzeuge für den Export herstellen und im Rest der Welt anbieten wird.
Das komplette Interview kann in der morgigen Ausgabe der Capital nachgelesen werden.
(Quelle: Capital Pressemitteilung)