Den bisher vorgestellten Varianten der neuen BMW 1er-Reihe F20 mangelt es zwar nicht unbedingt an Kraft, aber in jedem Fall ist die Optik der Abgasanlage für viele Fans zu dezent. Zumindest die bisher stärksten Varianten 118i und 120d dürften ihr Potenzial auch etwas selbstbewusster zeigen, wenn man den zahlreichen kritischen Kommentaren zur Optik des einzelnen Endrohrs Beachtung schenkt.
Klar ist schon jetzt, dass BMW noch lange nicht alle Motorisierungsoptionen des F20 vorgestellt hat und während das Angebot mit 116 PS bei den Dieseln und 136 PS bei den Benzinern nicht mehr besonders viel Luft nach unten lässt, ist am anderen Ende der Motorenpalette definitiv noch Luft. Klar ist, dass auch im F20 die stärkeren Vierzylinder-Varianten mit 2,0 Litern Hubraum und TwinScroll-Aufladung Verwendung finden werden, außerdem deuten viele Indizien auf den Einsatz des aufgeladenen Reihensechszylinders N55 hin – dieses Mal nicht nur bei Coupé und Cabrio, sondern auch im drei- und fünftürigen Hatchback!
Unser Leser Jerry hat nun in München einen Prototypen entdeckt, der vielen Beobachtern vielleicht nicht besonders aufgefallen wäre. Auf den ersten Blick handelt es sich um einen praktisch ungetarnten BMW 1er F20, bei dem lediglich die Logos abgeklebt sind und ein Schriftzug “Werkstestwagen” an der Heckschürze prangt.
Der Kenner sieht aber schnell, dass der Erlkönig über eine im Zusammenhang mit dem F20 völlig neue Endrohr-Konfiguration verfügt: Zwei Endrohre links waren bisher stets ein starkes Indiz für relativ starke Motoren bei BMW und auch wenn mittlerweile selbst ein BMW 520d diese Konfiguration tragen darf, handelt es sich doch ohne Zweifel um eine sichtbare Abgrenzung zu den bisherigen Modellen mit nur einem Endrohr. Auch die untere Einfassung der Heckschürze ist an die Dimensionen der Endrohre angepasst und scheint zudem nicht in Wagenfarbe lackiert zu sein.
Das Typenschild am Heck war ebenfalls abgeklebt, aber mit dem Finger ließ sich leicht erkennen, dass hier der Schriftzug 118i angebracht war. Insofern ergeben sich für uns eine ganze Reihe von möglichen Erklärungen: Entweder wir sehen tatsächlich einen BMW 118i F20 mit der Abgasanlage von BMW Performance, die nach unseren Informationen gemeinsam mit einigen anderen Komponenten auf der IAA im September gezeigt wird, oder die Abteilung Tarnen und Täuschen hat den Prototypen eines BMW 128i F20 mit dem Typenschild eines 118i versehen, um noch etwas zusätzliche Verwirrung zu stiften.
Neben dem BMW 128i F20 mit 245 PS kommt natürlich auch die dritte, noch nicht offiziell vorgestellte N20-Variante mit 218 PS in Frage, denn auch dieser Motor dürfte über zwei Endrohre links verfügen. Die schwächste N20-Variante mit 184 PS wird mit Blick auf den 170 PS starken 118i vermutlich keine Verwendung im 1er F20 finden.
Ein letzter Kandidat für die sichtbare Endrohr-Konfiguration ist der BMW 125d F20, der zwar auch nur über vier Brennkammern verfügen wird, aber als Topdiesel eine eigenständige Abgasanlage erhalten könnte. Der 125d wird den bisherigen 123d ersetzen und dank Registeraufladung 218 PS bieten, was ihn zu einem der stärksten Selbstzünder der Kompaktklasse machen wird. Sobald wir weitere Infos zur Identität des Fahrzeugs erhalten oder sich neue Varianten aufzeigen, werden wir natürlich darüber berichten.