Die Autozeitung liefert uns in ihrer aktuellen Ausgabe den ersten Vergleich des neuen BMW 120d F20 mit einem direkten Wettbewerber, wobei es sich gleich um den Namensgeber des Segments handelt. Der 170 PS starke VW Golf GTD ist als sportlichster Diesel der Golf-Baureihe positioniert und mit einem siebenstufigen DSG-Getriebe sowie einem adaptiven Sportfahrwerk ausgestattet.
Beim getesteten 1er handelt es sich um die in Valencia Orange lackierten 120d Urban Line mit Serienfahrwerk und dementsprechend viel Komfort, was unterm Strich für einen interessanten Vergleich sorgt: Weil der Golf als GTD etwas weniger Komfort bietet als üblich und der BMW nicht mit einer übertrieben sportlichen Abstimmung antritt, befindet sich der 1er in Sachen Abrollkomfort auf einem vergleichbaren Level wie der Wolfsburger. Auch die Autozeitung unterstreicht damit unseren Eindruck vom spürbar komfortabler gewordeneren 1er.
Auch die zusätzlichen Zentimeter im Innenraum machen sich positiv bemerkbar, denn der neue 1er bietet kaum weniger Platz als der aktuelle Golf und schlägt ihn sogar bei der Variabilität.
Aber kommen wir zu den Dingen, die einen BMW eigentlich auszeichnen sollen: Fahrdynamik und ein hervorragender Antriebsstrang. Wie auch wir schon erfahren durften, hat BMW auch hier ganze Arbeit geleistet: Der 120d beschleunigt vier Zehntel schneller auf 100 als der Golf GTD, bis 160 km/h hat sich der Vorsprung auf 3,2 Sekunden vergrößert. Dennoch verbraucht der vorläufig stärkste Diesel der F20-Baureihe mit 5,9 Litern im Test rund einen halben Liter weniger als der Golf.
Dass man in München auch in Sachen Fahrdynamik aufgeholt hat und den 1er zum sportlichsten Modell der Kompaktklasse machen wollte, zeigt schließlich die Zeit auf dem Handlingkurs der Autozeitung: Obwohl der 1er nur mit Serienfahrwerk gegen einen sportlich ausgestatteten Golf antritt, nimmt der Hecktriebler dem Wolfsburger bei einer Gesamtzeit von 1:50,4 Minuten fast drei Sekunden ab.
Würde der BMW etwas mehr Serienausstattung bieten, hätte er den Vergleich sogar nach Punkten gewinnen können, so bleibt es bei einem knappen Sieg mit 3.057 zu 3.048 Punkten für den VW. Nie zuvor konnte ein BMW 1er auch unter den für den Alltag relevanten Gesichtspunkten so gut gegen einen VW Golf abschneiden, trotzdem hat der 1er seine Tugenden nicht aufgegeben. Es handelt sich auch weiterhin um den Chefdynamiker der Kompaktklasse, aber Kompromisse hinsichtlich der Alltagsnutzung verlangt der Bayer im Gegensatz zum Vorgänger kaum noch.
Den kompletten Vergleich gibts in der aktuellen Ausgabe der Autozeitung auf den Seiten 14-19.