Anders als geplant und erhofft verlief der erste Teil des Qualifyings zum 24 Stunden-Rennen auf der Nürburgring Nordschleife für das Team von BMW Motorsport, aber im zweiten Teil konnte dann doch noch eine gute Performance gezeigt werden. An der absoluten Spitze gab es keine Veränderung mehr und somit eine faustdicke Überraschung: Auch wenn man dem Farnbacher-Ferrari viel zugetraut hat, dürften doch wenige an eine Pole Position für den Zweitplatzieren des letzten Jahres geglaubt haben.
Auf den Plätzen zwei und drei folgen zwei Mercedes SLS AMG GT3, aber dahinter starten schon die beiden von Schnitzer eingesetzten BMW M3 GT. Den beiden M3 GT gelang dabei beinahe eine exakt identische Rundenzeit: Die Startnummer 7 von Dirk Müller, Dirk Werner und Dirk Adorf benötigte 8:27.430 Minuten, die Startnummer 1 von Jörg Müller, Augusto Farfus und Uwe Alzen benötigte keine halbe Sekunde länger.
Augusto Farfus (Startnummer 1): “Meine Runde war in Ordnung, aber natürlich erhoffen wir uns morgen noch eine Steigerung. Wir sind hier bei einem 24-Stunden-Rennen. Da ist die Startposition nicht entscheidend. Dennoch wollen wir weiter nach vorn. Ich habe versucht, im Verkehr so wenig Zeit wie möglich zu verlieren. Das war alles andere als einfach. Wir müssen uns genau ansehen, was die Vibrationen verursacht hat. Es gibt also bis zum zweiten Zeittraining genug zu tun.”
Dirk Werner (Startnummer 7): “Eigentlich sind die schnellsten Zeiten weitestgehend in der Anfangsphase gefahren worden. Ich bin dann noch mal auf gebrauchten Reifen unterwegs gewesen und habe eine halbwegs freie Runde erwischt. Das kommt bei über 200 Autos im Feld selten vor. Unser BMW M3 GT ist schon recht gut. Wir haben noch ein bisschen Zeit, um uns nach vorn zu arbeiten.”
Dirk Müller (Startnummer 7): “Beim Anbremsen habe ich das Heck meines BMW M3 GT verloren, bin über das Karussell hinausgeschossen und in die Leitplanke eingeschlagen. Das Wichtigste ist, dass der japanische Kameramann nach Aussagen des Veranstalters okay ist. Es tut mir leid, dass er sich bei dem Unfall wehgetan hat. Der Schaden an unserem Auto scheint nicht so gravierend zu sein. Aber natürlich ist es nicht sonderlich hilfreich, mehr als die Hälfte des Zeittrainings zu verpassen.”
Die Stimmen nach dem zweiten Teil des Qualifyings:
Charly Lamm (Teammanager): “Wir sind mit diesem Ergebnis vollkommen zufrieden. Nach dem ereignisreichen Zeittraining gestern lief heute alles wie am Schnürchen. Für das Rennen sind wir in einer guten Ausgangsposition. Das Wetter dürfte auch morgen Kapriolen schlagen. Für die Fans würde ich mir wünschen, dass es trocken bliebe. Außerdem würde sich dann ein flüssigeres Rennen ergeben. Aber wir nehmen es so, wie es kommt. Nun möchten wir die 24 Stunden auf dem höchstmöglichen Niveau bestreiten. Wohin uns das letztlich führt, werden wir Sonntagnachmittag wissen.”
Dirk Müller (Startnummer 7): “Nach dem schwierigen Zeittraining gestern ist es diesmal sehr gut gelaufen. Für einen Fahrer ist es nie schön, der Crew mit einem Unfall Arbeit zu verschaffen. Ich denke, mit der Runde heute habe ich die richtige Antwort gegeben. Das Timing war optimal. Schon zu Beginn meiner Runde hat es leicht geregnet, und ich hatte Angst, dass der Regen schnell stärker werden würde. Aber es hat letztlich genau gepasst. Mit dieser Ausgangsposition können wir zufrieden sein. Persönlich tut mir das Ergebnis natürlich auch gut, aber am meisten freue ich mich für die Mannschaft, die hart gearbeitet hat.”
Augusto Farfus (Startnummer 1): “Zu Beginn der Session waren die Streckenverhältnisse zwar noch nicht optimal, dafür hatte ich eine freie Runde. Das konnten wir nutzen und uns im Vergleich zu gestern deutlich verbessern. Ich freue mich, dass mir das Team das Vertrauen geschenkt hat, den ersten Qualifying-Turn zu fahren. Platz fünf ist für ein 24-Stunden-Rennen eine gute Startposition. Ich denke, wir gehen gut vorbereitet an den Start.”