Wenn am Samstag um 16:00 Uhr das 24 Stunden-Rennen auf der Nordschleife des Nürburgrings gestartet wird, sollte man neben den starken Fahrzeugen von Porsche, Mercedes, Audi und BMW auch einen Volkswagen im Blick haben: Der harmlose Name VW Golf24 kann leicht über die Tatsache hinwegtäuschen, dass wir es hier unter bestimmten Bedingungen durchaus mit einem Kandidaten für den Gesamtsieg zu tun haben.
Anlässlich des 35. Geburtstags des Golf GTI hat man in Wolfsburg drei 450 PS starke Renn-Gölfe aufgebaut, die dank einem hochmodernen Allradantrieb zumindest bei regnerischen Verhältnissen von einigen Experten zum engeren Favoritenkreis gehören. Die Leistung stammt von einem aufgeladenen Fünfzylinder mit 2,5 Litern Hubraum, der an ein sequenzielles Getriebe mit sechs Gängen gekoppelt ist.
Am Lenkrad der drei Fahrzeuge sitzen durchweg hochkarätige Fahrer, darunter Peter Terting, Johnny Herbert, Mark Blundell, Patrick Bernhardt, Patrick Simon, Fredrik Ekblom, Nicki Thiim und René Rast.
Kris Nissen (Volkswagen Motorsport-Direktor): “Der 35. Geburtstag des GTI war für uns Anlass, für seine Fans einen ganz besonderen Golf auf die Räder zu stellen – und das 24-Stunden-Rennen ist mit mehr als 250.000 Besuchern der beste Ort für eine Geburtstagsfeier.
Doch erst einmal müssen wir eine schwierige Aufgabe, nämlich 24 Stunden im harten Renntempo, meistern. Die Entwicklungszeit war für ein brandneues Rennauto wie den Golf24 sehr knapp und wir mussten uns mit einem relativ kurzen Testprogramm zufriedengeben. Dennoch ist es unserer Mannschaft gelungen, drei perfekt vorbereitete Golf pünktlich fertigzustellen – eine Glanzleistung von Konstruktion bis hin zum Aufbau.
Eine weitere Herausforderung ist nun die extrem hohe Leistungsdichte, das Starterfeld ist stärker als jemals zuvor. Das ganze Volkswagen Team ist hoch motiviert und wird alles geben, um unser Ziel zu erreichen: Wir wollen zunächst die volle Distanz ohne große Probleme überstehen – dann haben wir gute Chancen auf ein Ergebnis in den Top Ten.”
Johnny Herbert: “Ich habe ja schon ein paar Jahre im Rennsport auf dem Buckel, aber bei meinem ersten Rennen auf Nordschleife vor einigen Wochen war ich schon überrascht. Ich hatte mich zwar mittels Spiele-Konsole ein wenig eingeschossen, aber am Steuer eines Rennautos sieht die Welt doch ganz anders aus – vor allem die vielen Senken und die ganzen anderen Autos um mich herum, die ihr eigenes Rennen fahren.”
Patrick Simon: “Das 24-Stunden-Rennen zu fahren bedeutet auch, mit mentalem Stress umgehen zu können – da ist viel Energie gefragt, eiserner Wille, aber auch Geduld, gerade beim Überrunden. Wir zählen nicht zu den absoluten Favoriten und stehen nicht unter dem Druck, den sich Autos an der Spitze gegenseitig machen. Wir wollen unseren Golf24 unbedingt ins Ziel bringen, dann ist durchaus ein gutes Ergebnis drin.”
(Bilder & Infos: Volkswagen Motorsport)