Ein spektakuläres 24 Stunden-Rennen von Le Mans ist zu Ende und zum Schluss kam der Sieger wie schon im Vorjahr aus Ingolstadt. Auch wenn der Vorsprung nach 24 Stunden weniger als 14 Sekunden betrug, kann man nun den zehnten Gesamtsieg feiern und dabei tief durchatmen, weil die beiden Piloten Allan McNish und Mike Rockenfeller ihre heftigen Abflüge allem Anschein ohne schwere Verletzungen überstanden haben.
In der GTE-Klasse konnte sich die Chevrolet Corvette am Ende relativ souverän durchsetzen und den Ferrari 458 von AF Corse auf den zweiten Rang verweisen. BMW Motorsport konnte von den guten Startpositionen nur bedingt profitieren, obwohl man auch im Rennen die schnellsten Rundenzeiten der eigenen Kategorie fahren konnte. Trotz diverser Reifenwechsel landeten Joey Hand, Andy Priaulx und Dirk Müller mit ihren BMW M3 GT am Ende auf Position drei.
Nicht ins Ziel kam hingegen das Fahrzeug von Jörg Müller, Dirk Werner und Augusto Farfus, das etwa zweieinhalb Stunden vor Schluss von technischen Problemen zur Aufgabe gezwungen wurde.
Mario Theissen (BMW Motorsport Direktor): “Das war für uns ein positiver Abschluss eines turbulenten 24-Stunden-Rennens. Platz drei hier in Le Mans bei diesem Klassiker mit unserem BMW M3 GT in der GTE Klasse zwölf Jahre nach unserem Sieg in der Top-Kategorie – das ist ein großer Erfolg für BMW Motorsport. Glückwunsch und Dankeschön an alle in diesem Projekt Beteiligten, die vor dem Rennen in der Entwicklung und hier vor Ort am Rennwochenende mit vollem Einsatz dabei waren.”
Charly Lamm (Teammanager): “Wir haben in diesem Rennen gezeigt, dass wir in Le Mans eine gute Rolle spielen können. Das ist uns von Anfang an gelungen. Dann ereignete sich eine ganze Reihe von unglücklichen Zwischenfällen, von Reifenschäden bis hin zum durch einen Stein beschädigten Kühler. Dadurch haben wir den Kontakt zur Spitze verloren. Dann ging es darum, das Beste aus diesem Rennen zu machen. Das ist uns mit dem BMW M3 GT Nummer 56 gelungen. Für die Mannschaft ist der Podestplatz nach dem harten Kampf eine tolle Belohnung. Mit der Startnummer 55 hat das nach einem Schaden im Antriebswellenbereich, den wir uns noch im Detail ansehen müssen, leider nicht geklappt. Dennoch war das Auto lange in der Spitzengruppe dabei. Ich denke, unsere Leistung kann sich insgesamt sehen lassen.”
Andy Priaulx (Startnummer 56): “Ich bin natürlich sehr glücklich, dass ich bei meinem erst zweiten Start hier auf dem Podium stehe. Unser Ziel lautete zunächst, über die gesamte Distanz zu kommen. Beinahe über die gesamte zweite Rennhälfte sind bei uns Zündaussetzer aufgetreten. Deshalb ist es umso schöner, dass wir es trotzdem auf das Treppchen geschafft haben. Das Team hat toll gearbeitet, wir haben das Auto gemeinsam nach Hause gebracht. Mit Joey und Dirk zu fahren, war klasse. Insgesamt hat das Rennen großen Spaß gemacht.”
Dirk Müller (Startnummer 56): “Diesen dritten Platz zu erringen, war alles andere als einfach. Ich bin sehr zufrieden, denn ein Podestplatz in Le Mans bedeutet eine ganze Menge. Andy und Joey haben einen großartigen Job gemacht. BMW hat uns ein tolles Auto gegeben. Wir hatten im Rennverlauf mit ein paar Schwierigkeiten zu kämpfen, so dass wir nicht wirklich in den Kampf um den Sieg eingreifen konnten. Aber auch den dritten Rang werden wir feiern.”
Joey Hand (Startnummer 56): “Ich bin hierhergekommen, um zu siegen. Das ist mein Ziel. Und ich war überzeugt, dass wir eine Chance gehabt hätten. Allerdings hat in einigen Situationen das Pech zugeschlagen. Als ich dann auf dem Podium stand, war ich wirklich aufgeregt. Dieses Rennen ist eine große Sache. Ich habe jede Sekunde mit BMW Motorsport und jedem im Schnitzer-Team genossen. An diesem Programm sind viele fantastische Menschen beteiligt. Deshalb bin ich BMW sehr dankbar, dass dabei sein durfte.”
Augusto Farfus (Startnummer 55): “Wir haben die ganze Zeit an einem guten Ergebnis geschnuppert, aber es sollte nicht sein. So ist es in Le Mans nun einmal: Entweder erlebt man hier den glücklichsten Moment seiner Karriere, oder man fährt tief enttäuscht nach Hause. Für mich gilt heute das Letztere. Trotzdem haben wir über 21 Stunden fantastischen Rennsport gesehen. Das Team hat bis zur Erschöpfung gearbeitet und alles gegeben. Leider wurden wir nicht belohnt.”
Jörg Müller (Startnummer 55): “Das war ganz sicher eines der härtesten, wenn nicht sogar das härteste Rennen, das ich jemals gefahren bin. In der Nacht waren die Bedingungen nicht einfach, und ich saß fast vier Stunden im Auto. Wenn Dich dann das Auto kurz vor Schluss verlässt, dann ist das schon ein harter Schlag.”
Dirk Werner (Startnummer 55): “Das war für uns ein sehr schwieriges Rennen. Unser Auto war schnell und immer in der Lage, Top-Zeiten zu fahren. Immer wieder gab es jedoch Zwischenfälle und unerwartete Situationen, die uns zurückwarfen. Wir haben gekämpft wie die Löwen. Umso enttäuschender ist es, dass wir es nicht ins Ziel geschafft haben.”