Wie schon nach dem freien Training und dem ersten Abschnitt des Qualifyings steht auch nach Abschluss der Qualifikation ein BMW M3 GT an der Spitze der Zeitentabelle. Der Brasilianer Augusto Farfus war es, dem mit einer Zeit von 3:57,592 Minuten die schnellste Zeit aller Fahrzeuge in der GTE-Klasse gelang. Er konnte dabei etwas mehr als vier Zehntelsekunden zwischen sich und den zwischenzeitlich führenden Ferrari 458 Italia bringen, der sich zwischen die beiden Werks-M3 schieben konnte.
Andy Priaulx bescherte seiner Crew unfreiwillig einige Arbeit für die nächsten Stunden, denn auf rutschiger Strecke verlor er die Kontrolle über seinen M3 GT und krachte frontal in die von einem Reifenstapel geschütze Mauer in der Ford-Schikane. Das Qualifying war für das Auto mit der Startnummer 56 damit erledigt, womit es beim dritten Startplatz für das am Samstag beginnende Rennen blieb.
Bevor wir zu den Stimmen kommen, seien noch kurz die unserer Meinung nach besten Möglichkeiten zum Verfolgen des Langstreckenklassikers genannt. Eurosport bietet wie gewohnt ein umfangreiches Programm im Fernsehen an, außerdem gibt es das offizielle Timing zum Rennen und ein sehr spezielles Angebot von Audi: Auf einer Audi-Microsite kann man das komplette Rennen im Livestream aus der Onboard-Perspektive eines Audi R18 TDI verfolgen.
Mario Theissen (BMW Motorsport Direktor): “Das war ein starkes Qualifying für unser Team. Schon am Mittwoch ist Andy Priaulx eine sehr schnelle Runde gelungen, so dass er zwischenzeitlich an der Spitze lag. Im zweiten Qualifying hatte er leider einen Unfall, der durch Kies auf der Strecke ausgelöst wurde. Der Unfall wird für die Mechaniker des Schnitzer-Teams mindestens eine Nachtschicht bedeuten. Glücklicherweise steht am Freitag kein Training mehr auf dem Programm, so dass wir sicher sind, das Auto bis zum Warm-up am Samstagmorgen wieder aufbauen zu können. Im dritten und letzten Qualifying hatten wir einen spannenden Kampf mit dem Ferrari, den Augusto Farfus letztlich für sich entscheiden konnte. Natürlich sind wir mit den Plätzen eins und drei sehr zufrieden. Wir freuen uns auf ein gutes Rennen am Samstag.”
Augusto Farfus (Startnummer 55): “In der ersten Session bin ich heute nicht gefahren. Aber ich wusste, dass die Bedingungen für eine gute Runde zu Beginn des letzten Qualifyings gut sein würden. Das Auto hat sich toll angefühlt, und so konnte ich das Maximum herausholen. Natürlich ist die Pole in so einem Rennen nicht entscheidend. Aber es fühlt sich gut an, wenn man weiß, dass unser Auto im Qualifying das schnellste in unserer Klasse war. Wenn man außerdem in Betracht zieht, wie zuverlässig unser Rennwagen in diesem Jahr bisher gewesen ist, dann können wir wirklich zuversichtlich sein.”
Jörg Müller (Startnummer 55): “Wir haben uns in den heutigen Qualifyings intensiv auf das Rennen vorbereitet. Dass Augusto noch die Bestzeit fahren konnte, ist natürlich klasse. Die Strecke verändert sich hier wirklich beinahe von Runde zu Runde. Es ist eine Herausforderung, darauf beim Set-up immer richtig zu reagieren. Ich bin aber mit unserer Leistung sehr zufrieden und fühle mich im Auto pudelwohl.”
Dirk Werner (Startnummer 55): “Die Poleposition ist klasse. Aber fast noch wichtiger ist, dass wir im Hinblick auf das Rennen noch einmal einige Schritte nach vorn machen konnten. Das Auto hat noch einmal zugelegt. Wir wissen, dass die Startpositionen in einem 24-Stunden-Rennen nicht unbedingt entscheidend sind. Dennoch gibt uns das natürlich noch einmal zusätzlichen Auftrieb.”
Andy Priaulx (Startnummer 56): “Es tut mir leid für die Mannschaft, die nun eine Menge Arbeit vor sich hat. Ich war gerade dabei, eine schnelle Runde in Angriff zu nehmen. Ich fuhr in die Kurve ohne zu wissen, dass dort etwas passiert sein könnte. Es gab keine gelben Flaggen, dafür waren Unmengen Kies auf der Strecke verteilt. Vor mir waren dort offenbar schon Autos abgeflogen. Es ist schade, dass wir die Nacht-Session auslassen mussten.”
Dirk Müller (Startnummer 56): “Natürlich sind wir enttäuscht, dass wir unsere Vorbereitungen auf das Rennen nicht wie geplant abschließen konnten. Aber es war einfach großes Pech, Andy konnte den Unfall auf all dem Kies nicht verhindern. Wir müssen nun nach vorn schauen. Ich bin guter Dinge, dass die Schnitzer-Mannschaft den Wagen wieder reparieren kann.”
Joey Hand (Startnummer 56): “Das ist zwar das erste Rennen, das ich mit dem BMW Team Schnitzer und den Jungs von BMW Motorsport bestreite, aber eines weiß ich ganz sicher: Wenn jemand das Auto wieder hinbekommt, dann ist es diese Mannschaft. Andy, Dirk und mich wird diese Situation für das Rennen noch mehr anspornen.”
(Bilder & Infos: BMW Motorsport)