In den letzten Tagen sind erste Spyshots aufgetaucht, die uns die Arbeiten der BMW Group an zwei seit Monaten angekündigten Modellen gewissermaßen auch offiziell bestätigen. Einerseits handelt es sich dabei um Bilder vom neuen MINI Hatchback F56, der im Jahr 2013 die aktuelle Generation R56 ablösen soll. Auf der Plattform dieses Kleinwagens mit gewohnt guter Fahrwerkstechnik möchte auch BMW ein eigenes Modell anbieten, das nach aktuellem Stand der erste BMW mit Frontantrieb wird – und weshalb man natürlich auch die Frage stellen darf, ob es sich hier eher um einen BMW auf MINI-Plattform oder um einen MINI auf BMW-Plattform handelt.
Gegenüber der Generation R56 soll der F56 über etwas größere Abmessungen verfügen, womit er sich weiter vom Ur-Mini entfernt, aber auch mehr Platz im Innenraum bieten wird. Bereits vor einigen Wochen war zu hören, dass der neue Verantwortliche für das Design der Marke MINI, Anders Warming, einen größeren Sprung im Design realisieren möchte als zwischen den auf den ersten Blick sehr ähnlichen Generationen R50 und R56. Ob das vor einiger Zeit in einem Video von Praktikanten der BMW Group gezeigte Clay Modell hier eine Orientierung bieten kann, bleibt aber noch abzuwarten.
Auch wenn die Plattform grundsätzlich für Frontantrieb gedacht ist, wird es für einige Varianten auch angetriebene Hinterräder geben. Es ist davon auszugehen, dass sich dieser Allradantrieb am aktuellen ALL4-System des MINI Countryman orientiert, genaue Infos liegen aber noch nicht vor.
Unter der Haube kommen sowohl bei MINI als auch bei BMW ausschließlich Triebwerke mit drei und vier Zylindern zum Einsatz, die mit Hilfe der TwinScroll-Aufladung auf Schwung gebracht werden. Schon jetzt reicht die Leistungsspanne des Vierzylinders N20 bis 245 PS und vielleicht erhalten wir hier bereits einen Ausblick auf das Topmodell der neuen Baureihe – allgemein ist davon auszugehen, dass die Motorenpalette des MINI etwas früher beginnt und etwas früher endet als im BMW, aber hier müssen wir noch ein wenig abwarten.
Über das Innenraumdesign verraten die Prototypen noch nicht besonders viel, denn erfahrungsgemäß kommen hier bei Prototypen alle möglichen Komponenten zum Einsatz, die für die jeweilige Aufgabe passen. Das gezeigte Interieur sieht jedenfalls stark nach BMW und absolut nicht nach MINI aus, was einem einfachen Grund unwahrscheinlich ist: Dank des kommenden BMW darf der MINI auch weiterhin unkonventionell bleiben, denn für den Rest kommt ohnehin eher der BMW in Frage. Fans des MINI werden auch künftig nicht auf den Zentraltacho und andere zentrale MINI-Designelemente verzichten müssen.
Bei den Spyshots zum neuen BMW mit Frontantrieb fällt es schwer, nicht an die A-Klasse von Mercedes zu denken. Wir sollten hierbei aber bedenken, dass BMW mehrere Modelle auf die neue UKL-Plattform stellen möchte und nicht alle Varianten werden dabei so praxisorientiert ausfallen wie der nun gesichtete Prototyp. Für den Antriebsstrang gilt hier exakt dasselbe wie im Fall des MINI F56: Frontantrieb oder optionaler Allradantrieb, kombiniert mit aufgeladenen Drei- und Vierzylindermotoren – entweder an ein manuelles Sechsgang-Getriebe oder die neue Neungang-Automatik von ZF gekoppelt.
Die Bilder zum MINI F56 finden sich unter anderem bei Worldcarfans.com, wo sich auch erste Spyshots zum angesprochenen Van von BMW finden lassen.