Die Carbon-Spezialisten der SGL Group, die in letzter Zeit vor allem im Zusammenhang mit BMW und VW in den Medien auftauchten, betonen in der heutigen Ausgabe der Süddeutschen Zeitung in Person von Robert Koehler ihre Unabhängigkeit von beiden Herstellern und auch von der Automobilbranche an sich. Auch wenn die SKion GmbH von Susanne Klatten mittlerweile 27,27 und Volkswagen 8,18 Prozent an dem Unternehmen halten, sei man weiterhin kein ausgesprochener Automobilzulieferer.
Insbesondere mit Blick auf die geringen Margen für Zulieferer der Automobilindustrie sei die momentan breite Aufstellung auch finanziell attraktiver als eine Konzentration auf die Tätigkeit als Automobilzulieferer. Momentan würde SGL nur rund zwei Prozent der Geschäfte mit Automobilfirmen machen und auch für die Zukunft sei kein Wert oberhalb von 15 Prozent zu erwarten.
Den Einstieg der Volkswagen AG bei der SGL Group wertet Robert Koehler in diesem Zusammenhang positiv, weil er die Unabhängigkeit des Wiesbadener Unternehmenes gestärkt habe und die öffentliche Wahrnehmung einer Zugehörigkeit von SGL zur BMW Group etwas gelockert habe. Seit einigen Wochen besitzt die SKion GmbH von Susanne Klatten, die mit 12,6 Prozent auch eines der größten Aktienpakete der BMW Group hält, einen Anteil von über 25 Prozent an der SGL Group und somit eine Sperrminorität.
Carbon gilt als Werkstoff der Zukunft in der Automobilindustrie, weshalb auch Audi und Mercedes in den letzten Monaten Partnerschaften mit Carbon-Spezialisten geschlossen haben. Die BMW Group will unter ihrer Submarke BMW i die umfangreiche Verwendung von kohlefaserverstärkten Kunststoffen (CFK) in der automobilen Großserie realisieren.
(Bild: 2010 © SGL Group | Quelle: Süddeutsche Zeitung vom 30.05.2011)