In den letzten Monaten war die SGL Group mehrfach Thema bei uns, denn neben der BMW Group scheint sich auch Volkswagen sehr für den Carbon-Spezialisten zu interessieren. BMW unterhält seit einiger Zeit ein Joint Venture mit SGL und hat die Firma, an der BMW-Großaktionärin Susanne Klatten mit ihrer SKion GmbH einen großen Anteil hält, als Partner für die Großserienherstellung von CFK-Bauteilen für die Modelle von BMW i gewählt.
Wie heute bekannt wurde, hat die SKion GmbH ihren Anteil an der SGL Group in den vergangenen Tagen auf aktuell 26,98 Prozent erhöht und verfügt nun über ein Vetorecht im Unternehmen. Bei allen künftigen Entscheidungen zur Zukunft der SGL Group kann Klatten nun noch mehr Einfluss nehmen, weil sie unliebsame Beschlüsse mit ihrem Vetorecht blockieren könnte.
Nach dem Einstieg von Volkswagen zu Beginn des Jahres hatte BMW offenbar befürchtet, dass der Wettbewerber aus Wolfsburg über eine Position im Aufsichtsrat zu viele Details über künftige Planungen der BMW Group erfährt. Zwar hatte man in Wolfsburg betont, zunächst kein Interesse an einem Sitz im Aufsichtsrat zu haben, aber die Formulierung mit dem Wörtchen “zunächst” kann man durchaus auf vielfältige Art und Weise interpretieren.
Neben Volkswagen und SKion hält auch die Voith GmbH einen relevanten Anteil an der SGL Group, was man in München ebenfalls kritisch sehen dürfte: Die Voith GmbH wurde im Februar von der VW-Tochter Audi als Partner für künftige Carbon-Projekte gewählt und ist insofern ebenfalls in einer geschäftlichen Beziehung mit dem Wolfsburger Volumenhersteller.
(Bild: 2010 © SGL Group | Quelle: SGL Group via Autohaus.de)