Auch beim dritten VLN-Event der Saison 2011 landete ein BMW M3 GT auf dem Podium und wie schon beim zweiten Rennen handelte es sich dabei um den dritten Platz. Den Sieg sicherten sich Marco Seefried, Jaime Melo und Dominik Farnbacher im Ferrari F458. Den schnellsten BMW mit der Startnummer 42 pilotierten Augusto Farfus, Jörg Müller und Schlussfahrer Pedro Lamy und sicherten der Mannschaft von Charly Lamm ein weiteres gutes Resultat.
Weniger gut lief es für den zweiten M3 mit der Nummer 43, der von Andy Priaulx, Dirk Müller und Dirk Adorf bewegt wurde. Als der mehrfache Tourenwagen-Weltmeister Priaulx rund eine Stunde vor Rennende am Steuer saß, verlor er allem Anschein nach unverschuldet im Bereich Brünnchen die Kontrolle über das Fahrzeug und schlug heftig in die Streckenbegrenzung ein. Zum Glück blieb der Fahrer von der britischen Kanalinsel Guernsey dabei weitestgehend unverletzt und wird schon bald wieder angreifen können.
Wie bei allen Rennen im Vorfeld des 24 Stunden-Rennens muss man davon ausgehen, dass die schnellen Teams noch nicht alle Karten auf den Tisch legen, um nicht durch die Balance of Performance für den Langstreckenklassiker eingebremst zu werden. Über das wahre Kräfteverhältnis kann man insofern nur spekulieren, aber genau wie die BMW M3 werden auch die Porsche vom Team Manthey und die zahlreichen Audi R8 LMS eine Rolle spielen, wenn es Ende Juni zum Showdown kommt.
Charly Lamm (Teammanager): “Das Wichtigste ist, dass Andy Priaulx nach dem Unfall im Auto mit der Startnummer 43 okay ist. Der BMW M3 GT mit der Nummer 42 hatte keinerlei Probleme, so dass am Ende ein weiterer Podestplatz für uns möglich war. Schon in der Anfangsphase hatten alle Autos der Spitzengruppe eine Runde abgezogen bekommen, weil sie in einer so genannten ‚Intervention Zone’ laut Rennleitung zu schnell gefahren waren. Diese Entscheidung muss man akzeptieren. Die Nummer 43 wurde beim Überrunden von einem langsameren Fahrzeug getroffen. Dabei wurde die hintere Spurstange beschädigt, die wir wechseln mussten. Nach einem Unfall im Brünnchen schied das Auto dann eine Stunde vor Schluss aus. Die Ursache war ein Defekt im Hinterachs-Fahrwerksbereich, den wir genauer untersuchen werden.”
Jörg Müller (Startnummer 42): “Der Start ist gut gelaufen, und ich konnte mich in den Top-Ten einsortieren. Es war eine schöne große Gruppe, aus der sich keiner abgesetzt hat. Dass wir alle eine Runde verloren haben, war natürlich schade. Für meinen zweiten Turn sind wir auf eine andere Reifenmischung gewechselt, um einen Vergleichstest zu machen. Dann hat es aber angefangen, stärker zu regnen. Ich bin relativ früh reingekommen, um auf geschnittene Slicks zu wechseln. Technisch lief das Auto einwandfrei, die Dunlop-Reifen haben ebenfalls gut funktioniert.”
Augusto Farfus (Startnummer 42): “Ich bin mit meinem Mittelstint zufrieden. Es ist mir gelungen, viele Plätze gutzumachen – und das macht auf der Nordschleife immer großen Spaß. Außerdem konnte ich einige Runden bei nassen Bedingungen absolvieren. Der BMW M3 GT hat einmal mehr ohne jede Probleme funktioniert. Deshalb können wir nach den drei Rennen in der VLN ein positives Fazit ziehen.”
Pedro Lamy (Startnummer 42): “Ich hatte einen problemlosen Stint, und es war weitestgehend trocken. Der dritte Platz ist ein gutes Ergebnis, allerdings haben wir erneut gesehen, dass die Konkurrenz sehr stark ist. Das wussten wir jedoch auch schon vorher. Wir schauen deshalb nur auf uns und können uns auf ein starkes Auto verlassen.”
Dirk Müller (Startnummer 43): “Zum ersten Mal überhaupt bin ich in einem Rennen auf der Nürburgring-Nordschleife den Start gefahren. Das war spannend, und es ging eng zu. Wo genau die Spitzengruppe zu schnell unterwegs war, ist schwierig zu sagen. Wenn man in einem großen Pulk fährt, richtet man sich immer nach dem Tempo der Vorderleute. Nach einer Berührung hinten rechts hat die Mannschaft dann beim Stopp aus Sicherheitsgründen die Spurstange gewechselt. Andys Unfall sah spektakulär aus. Zum Glück ist er okay.”
Dirk Adorf (Startnummer 43): “Ich bin mit Slicks auf die Strecke gegangen, obwohl es an einigen Stellen noch feucht war. Das hat gut funktioniert, die Dunlop-Reifen haben auch im Nassen ihre Temperatur gehalten. Auch als es dann abtrocknete, konnte ich kontinuierlich mein Tempo fahren. Es gab keine Probleme, und ich hatte einen schönen Kampf mit dem Ferrari. Die Hauptsache ist aber, dass es Andy gut geht.”
Andy Priaulx (Startnummer 43): “Ich bin okay. Es war ein heftiger Einschlag, aber außer ein paar Schrammen ist nichts passiert. Ich werde mich ein paar Tage schonen, und dann wieder angreifen. Ausgangs Brünnchen habe ich die Kontrolle über das Auto verloren und mich gedreht. Danach ging es mit hoher Geschwindigkeit in die Streckenbegrenzung. Wie es zu dem Unfall gekommen ist, werden wir uns jetzt genau ansehen. Ich konnte jedenfalls nichts tun, um ihn zu verhindern.”