Mit Spannung haben wir die ersten Tests vom neuen 1er M Coupé erwartet und nun gibt es offensichtlich die ersten guten Berichte in der Fachpresse. Nach der amerikanischen Car and Driver, die das 1er M Coupé mit dem Audi TT RS und dem Infiniti GPL I37 verglichen und ihn zum Sieger gekürt hat, folgt in der aktuellen Ausgabe die AutoBild. Der Vergleich gegen den 40 Prozent teureren Porsche Caymen R, der noch dazu das sportliche Aushängeschild der Cayman-Reihe ist, erscheint auf den ersten Blick nicht perfekt passend, aber am Ende ist es gerade die Preisdifferenz, die den 1er M auch diesen Vergleich gewinnen lässt.
Mit 330 PS bietet der Cayman zwar marginal weniger Leistung als der 1er M, dafür liegt sein Gewicht mit 1.408 auch deutlich unter den 1.536 Kilogramm für den Garchinger. Bei der Beschleunigung profitiert der Porsche außerdem von der dank Mittelmotor besseren Traktion aus dem Stand, bei höheren Geschwindigkeiten hilft die flachere Silhouette. So kann er mit 4,6 zu 4,8 Sekunden den Sprint auf 100 km/h für sich entscheiden, bis nach 16,4 Sekunden die 200 km/h-Marke fällt, hat sich der Vorsprung bereits auf 1,4 Sekunden vergrößert. Nach 32,5 Sekunden erreicht der Porsche 250 km/h und marschiert bis 280, der 1er M erreicht nach 35 Sekunden seine elektronisch limitierte Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h.
Noch interessanter als die Längsdynamik ist aber naturgemäß die Querdynamik und mit dem Cayman R hat das BMW 1er M Coupé gleich einen der denkbar härtesten Gegner erwischt. Mit Schalensitzen, Schlaufen zum Zuziehen der Türen und ohne Klimaanlage oder Radio tritt ein scharfgemachter Cayman zum Vergleich an, der in Sachen Performance auch zum Ärgern des großen Bruders 911 geeignet ist.
Der Cayman R ist laut AutoBild sehr hart abgestimmt und kennt beinahe keinen Restkomfort, sein 3436 Kubikzentimeter großer Boxermotor fordert Drehzahlen. Der 1er M sei hier deutlich alltagstauglicher und biete trotz sportlicher Härte mehr Komfort, außerdem stellt der aufgeladene Reihensechster unter der Haube seine Leistung erheblich früher zur Verfügung und ist dabei auch etwas sparsamer.
Bei den Rundenzeiten auf dem Contidrom setzt sich der konsequentere Sportler mit 1:34,21 zu 1:35,76 Minuten durch und zeigt dem 1er M Coupé die Grenzen auf. Zur Einordnung: Der BMW M3 E92 liegt als Handschalter mit einer Zeit von 1:35,41 Minuten nur knapp unterhalb des 1er M und ein gewisser Respektabstand zum großen Bruder kann auch in Garching nicht überraschen. Mit DKG wurde der M3 mit 1:35,11 gemessen.
Den kompletten Test gibt es in der aktuellen Ausgabe 16/2011 der AutoBild. Wir werden berichten, wie sich der jüngste Spross der M GmbH in den kommenden Vergleichstests schlägt.