Die Bedeutung des Einzelmarkts China wächst für beinahe alle global aufgestellten Autobauer seit Jahren beträchtlich und die BMW Group stellt hier keine Ausnahme dar. Auch im ersten Quartal 2011 sprechen über 70 Prozent Wachstum gegenüber dem Vorjahreszeitraum eine unmissverständliche Sprache und dank der größeren Wachstumsraten ist die BMW Group auf dem besten Weg zur Marktführerschaft im Premium-Segment.
Anlässlich der Shanghai Auto Show 2011, auf der die BMW Group mit dem 6er Coupé F13, dem M5 Concept F10, dem MINI inspired by Goodwood und dem Rolls-Royce Ghost Extended Wheelbase zahlreiche Weltpremieren präsentiert und damit die besondere Wertschätzung für den Einzelmarkt China und die Region Asien zum Ausdruck bringt, hat die Wirtschaftswoche den Vorstand für Vertrieb und Marketing, Ian Robertson, zu den weiteren Plänen des Konzerns befragt und dabei einige interessante Antworten erhalten.
Großes Potential sieht Robertson offenbar allein in der weiteren Erschließung des riesigen Marktes, denn in manchen Regionen Chinas gibt es bis heute keinen lokalen BMW-Händler. Um diese Grundvoraussetzung für viele Autokäufe zu erfüllen, plant die BMW Group einen massiven Ausbau des Händlernetzes und Robertson spricht sogar davon, dass jede Woche ein neuer Händler eröffnen wird, der die Fahrzeuge von BMW und MINI vertreibt.
Dank der neuen Fabrik in Shenyang / Tiexi werden die Kapazitäten zur Produktion vor Ort im Jahr 2012 auf etwa 150.000 Einheiten ansteigen, aber dabei möchte es BMW zunächst belassen. Um kein zu hohes Risiko einzugehen, wird über einen weiteren Ausbau erst entschieden, wenn auch weiterhin ein nachhaltiges Wachstum wahrscheinlich erscheint.
Die Situation in China wird dabei nicht nur positiv gesehen, denn die Regierung in Peking tritt immer wieder mit neuen Ideen in Erscheinung, die den Ausbau chinesischer Kompetenzen im Automobilsektor unterstützen sollen. Aktuell wird darüber debattiert, von ausländischen Herstellern die Etablierung einer jeweils eigenen Marke allein für den chinesischen Markt zu verlangen, aber Entscheidungen sind noch nicht gefallen.
Das komplette Interview der Wirtschaftswoche findet sich hier.