Momentan haben die meisten Menschen in Japan sicherlich ganz andere Sorgen als Automessen, aber momentan gibt es zumindest keine Anzeichen, nach denen die Tokio Motor Show im Dezember 2011 verschoben oder gar abgesagt werden soll. Die Japaner haben schon häufig bewiesen, dass sie sich überdurchschnittlich schnell von Krisen erholt haben und wir hoffen, dass diese Fähigkeit auch jetzt gezeigt werden kann.
Aus Nordamerika erreichen uns nun Gerüchte, die sich im Wesentlichen auf den berühmt-berüchtigten und nicht immer richtig liegenden Scott27 stützen, nach denen BMW für den Auftritt in Japan die Vorstellung eines sehr speziellen Modells plant. Seit Jahren müssen sich BMW, die M GmbH und zahlreiche andere Automobilhersteller Klagen über zu hohes Fahrzeuggewicht anhören und ohne jeden Zweifel wäre ein niedrigeres Fahrzeuggewicht mit zahlreichen Vorteilen verbunden.
Wenn man Scott27 glaubt, werden wir in Tokio die umfangreich überarbeitete Variante eines M-Modells sehen, das sich bereits am Ende seines Lebenszyklus befindet. Gemeint sein können insofern nur der BMW M3 E9x sowie das erst kürzlich vorgestellte BMW 1er M Coupé, denn alle anderen Modelle haben eigentlich noch etwas Lebenszeit vor sich. In seiner Nachricht schließt Scott27 den 1er M aus, weshalb es sich praktisch nur noch um den BMW M3 handeln kann.
Es handelt sich offenkundig nicht um eine serienferne Studie sondern vielmehr um ein Modell, das zeigen soll, wie bei künftigen Modelle unter Berücksichtigung wirtschaftlicher Aspekte ein geringeres Gesamtgewicht erzielt werden kann. Diese Frage dürfte speziell für die M GmbH interessant sein, denn deren Fahrzeuge bauen auf Serienmodellen der BMW AG auf, sind aber weniger preissensitiv positioniert und dürfen daher auch etwas mehr kosten.
Durch den Einsatz von leichten Werkstoffen wie Carbon, Aluminium und Magnesium soll allem Anschein nach gezeigt werden, das auch auf einer bereits bestehenden Basis aufbauend noch sehr viel Gewicht gespart werden kann. Eine Serienproduktion des Fahrzeugs sei nicht geplant, was mit Blick auf den endenden Lebenszyklus nicht überraschen kann, aber dennoch könnten wir einen Ausblick auf kommende Modelle aus Garching erhalten – die eventuell leichter sind als die Topmodelle der BMW AG, auf denen sie aufbauen.
Momentan handelt es sich lediglich um völlig unbestätigte Gerüchte und wir raten daher dringend davon ab, diese Infos als Tatsache zu interpretieren. Um etwas Öl ins Feuer zu gießen wollen wir an dieser Stelle aber kurz einen Teil aus einem Interview unserer Partnerseite BMWblog.com mit Dr. Kay Segler, dem Chef der M GmbH, zitieren:
BMWBLOG: The 1M was considered to be a special project. Are there any other special projects, emotional, M-pure, that we might see? One that comes to mind is E92 M3 CSL, from an enthusiast point of view. Or E46. Is there as business case for one of these projects?
Dr. Kay Segler: We are currently looking into something called “bespoke idea”, where we feature maybe a material technology. I cannot tell you more; let’s see where we end with it. In case this gets interesting, we might see this particular car within the next 12 months. Not to make a business case here, but just to tell that you can do some new things with materials. I know it’s unclear, but just to give you the direction: it’s the hint that we see the obligation for us to promote something, and then I’m sure everybody will look at it and maybe if we’ll see this in another car in the future, that’s fine.BMWBLOG: It’s not just with M cars, but in general, with every generation that comes out there is a concern that the car grows in weight, in dimensions. Is this something that we’ll continue to see in the future?
Dr. Kay Segler: Yes, you’re correct. There were some of the competitors’ cars, where whatever horsepower you put into a car, you don’t get the result you want to get. Putting 1,000 horsepower in an elephant doesn’t give you the feeling you want to have. You would prefer to have 1 horsepower into a horse, and feel better.
So the weight discussion is definitely a discussion that we also focus on. It’s very difficult, everybody knows that for instance you can cut two cylinders but you add a turbo, so it’s a dilemma. Then you have all the new safety regulations, where there’s pedestrian safety, airbags adding weight, etc. So basically all the regulations are adding weight faster than you can reduce the weight. But the direction is clear – we have to achieve performance through weight reduction.BMWBLOG: So we’ll probably see more carbon fiber being used in the cars.
Dr. Kay Segler: Yes. And to support your statement, BMW was the leader in carbon fiber. Now with all the new cars and our another sub-brand BMW i and other projects, we’ll include carbon fiber with our SGL joint-venture. It’s us leading the technology move at the moment. And you can expect that we use each and every part of the technology also in M cars. In some cases we might even be able to utilize some other carbon fiber technology, because our customers can afford it, in a way. It might be more expensive or too expensive, but in expensive cars you can test it into a kind of a prototype.
(Quelle: Scott27 via GermanCarForum)