Vor wenigen Stunden haben die BMW Group und der Autovermieter Sixt die Gründung eines Joint Ventures bekanntgegeben, an dem beide Unternehmen mit 50 Prozent beteiligt sind. Unter dem Titel DriveNow sollen bereits ab April 2011 Premium Car Sharing-Dienste angeboten werden, die sich durch maximalen Komfort und minimalen Aufwand für den Nutzer auszeichnen sollen.
Die Kunden zahlen dabei stets nur für den Zeitraum, den sie tatsächlich mit dem Auto verbringen und profitieren von kostenlosen Parkplätzen in der Innenstadt und in einigen Parkhäusern. Jede Minute der Fahrzeugnutzung kostet 29 Cent, Versicherung und Kraftstoff sind in diesem Preis bereits enthalten. Zur Auswahl stehen Modelle der 1er-Reihe sowie der MINI Cooper und die Suche eines passenden Fahrzeugs wird dank der Website Drive-Now.com sowie einer iPhone-App ebenfalls sehr komfortabel sein. Sieht man ein ungenutztes und nicht reserviertes Fahrzeug am Straßenrand, kann man es ebenfalls mit dem Chip auf dem Führerschein öffnen und zu den gewohnten Konditionen nutzen.
Besonders interessant ist DriveNow auch deshalb, weil auch die Modelle der neuen Submarke BMW i und dabei vor allem das Megacity Vehicle BMW i3 über DriveNow nutzbar sein werden. Die Kunden werden so die Möglichkeit haben, in der Stadt immer dann ein Elektroautomobil nutzen zu können, wenn es nötig ist – und sich anderenfalls nicht darum kümmern und vor allem auch nicht dafür bezahlen zu müssen.
Wir hatten soeben die Gelegenheit, uns mit Pressesprecher Tobias Hahn über das neue Angebot auszutauschen und konnten dabei hoffentlich etwas Licht in das stellenweise noch vorhandene Dunkel bringen:
BimmerToday.de: Unseren Lesern stellt sich die Frage, wie der Verursacher von Schäden festgestellt werden soll, wenn zwischen mehreren Nutzern kein DriveNow-Mitarbeiter das Fahrzeug zu Gesicht bekommt.
Tobias Hahn: Der große Vorteil von DriveNow liegt unserer Meinung nach darin, dass es keine festen Aufnahme- und Abgabestationen gibt. Wenn man das Fahrzeug am Straßenrand aufgenommen hat und sich angemeldet hat, werden zunächst zwei Fragen gestellt: Ist das Fahrzeug sauber? Gibt es offensichtliche Schäden am Fahrzeug? Zudem gibt es ein Callcenter, das aus dem Fahrzeug angerufen werden kann und natürlich können auch dort Schäden gemeldet werden.
BimmerToday.de: Es heißt, dass die Kosten fürs Tanken bereits in den 29 Cent pro Minute enthalten sind. Wie realisiert man, dass stets genügend Kraftstoff im Tank ist und was passiert, wenn der Tank doch leer sein sollte oder zwischendurch getankt werden muss?
Tobias Hahn: Die Fahrzeuge werden regelmäßig von Sixt-Mitarbeitern gereinigt und bei dieser Gelegenheit auch getankt. Es kann aber trotzdem passieren, dass ein Fahrzeug während der Nutzung getankt werden muss. Für diesen Zweck befindet sich eine Tankkarte im Fahrzeug, mit der an ausgewählten Tankstellen bezahlt werden kann. Als Entschädigung für diesen Aufwand erhält man einige Minuten Nutzungsdauer gutgeschrieben.
BimmerToday.de: Ist es auch möglich, das Fahrzeug in der näheren Umgebung wie beispielsweise in Garching abzustellen?
Tobias Hahn: Wenn sie das Fahrzeug dort endgültig abstellen wollen, verursacht das Zusatzkosten, weil das Fahrzeug von einem Mitarbeiter geholt und wieder zurückgebracht werden muss. Das Fahrzeug erkennt in einem solchen Fall, dass es sich außerhalb des normalen Rückgabe-Raums befindet und teilt ihnen mit, wie hoch die Zusatzkosten bei der aktuellen Entfernung sind.
BimmerToday.de: Wie genau ist der normale Rückgabe-Raum definiert?
Tobias Hahn: Das Aufnehmen und Abstellen des Fahrzeugs sollte innerhalb des Mittleren Rings erfolgen.
BimmerToday.de: Wie genau funktioniert die Abrechnung?
Tobias Hahn: Die Abrechnung erfolgt minutengenau per Kreditkarte.
Herr Hahn, wir danken Ihnen für das Gespräch!