Im Streit zwischen Volkswagen und der BMW Group rund um den Carbon-Spezialisten SGL Carbon gibt es mal wieder Neuigkeiten. Nachdem Volkswagen-Chef Martin Winterkorn im Zusammenhang mit dem Kauf von etwas mehr als acht Prozent der SGL-Aktien zunächst verkündet hatte, diesen Schritt mit BMW abgesprochen zu haben, dementierte der Vorstandsvorsitzende der BMW AG, Norbert Reithofer, diese Aussage wenige Tage später energisch.
Die BMW-Großaktionärin Susanne Klatten hält mit ihrer Beteiligungsgesellschaft SKion über 20 Prozent der Aktien und zeigte sich ebenfalls wenig begeistert vom VW-Manöver. Offensichtlich befürchtet man in München, dass VW Einblick in die Planungen der BMW Group erhalten und verstärkt auf den Zug aufspringen möchte, sobald klar ist, dass sich dieser in die gewünschte Richtung bewegt und Fahrt aufgenommen hat.
Das Objekt der Begierde selbst, der Carbon-Spezialist aus Wiesbaden, hat nun verdeutlicht, dass man sich nicht auf einen einzelnen Automobilhersteller festlegen möchte und die eigenen Produkte prinzipiell an alle Interessenten verkaufen möchte. Man sehe sich nicht als exklusiven Zulieferer für nur einen Autobauer.
Mit der BMW Group hat SGL Carbon für derartige Zwecke ein Joint Venture gegründet, aber offenbar könnten die dabei gewonnenen Erkenntnisse und Kompetenzen später auch anderen Autobauernn verkauft werden. BMW möchte den leichten aber nicht ganz billigen Werkstoffen vor allem bei den Modellen der neuen Submarke BMW i nutzen, in den kommenden Jahren werden aber auch die übrigen Modelle von der Partnerschaft profitieren.
Wir werden berichten, sobald es weitere Erkenntnisse rund um den Streit zwischen BMW und VW gibt.
(Quelle: Finanznachrichten.de)