Rund um die Einführung des Kraftstoffs E10 mit zehn Prozent Bio-Ethanol-Anteil gab es in den letzten Tagen zahlreiche Meldungen, die sich teilweise widersprochen haben. Daran hatten auch Aussagen von Thomas Brüner, Leiter der Mechanikentwicklung bei BMW, gegenüber der Welt am Sonntag ihren Anteil.
BMW sieht sich daher dazu angehalten, mit mehreren offiziellen Statements den eigenen Standpunkt zu verdeutlichen: “Die Verwendung von E10 Kraftstoffen in unseren Benzinmotoren ist grundsätzlich unbedenklich.” Um die Situation auch für unsere Leser zu klären, wollen wir an dieser Stelle die jüngsten Aussagen von BMW zusammenfassen und natürlich auch jene Modelle auflisten, die auch weiterhin einen Kraftstoff mit ROZ 98 benötigen und für die der Kraftstoff Super E10 nicht geeignet ist – was allerdings nicht an den zehn Prozent Ethanol-Anteil liegt, sondern an der benötigten Klopffestigkeit des Kraftstoffs.
Wir werden berichten, wie sich die Situation in den kommenden Wochen entwickelt. Sicher scheint, dass der Kraftstoff E10 in Folge seines niedrigeren Brennwerts für einen höheren Verbrauch sorgt, was den etwas niedrigeren Preis an der Zapfsäule ausgleicht. Auch die Frage, inwiefern der Kraftstoff der Umwelt helfen kann, bleibt ungeklärt. Wenn auf landwirtschaftlichen Flächen künftig Pflanzen für die Gewinnung von Bio-Ethanol angebaut wird, weil sich der Anbau von Nahrungsmitteln nicht rechnet, ist ebenfalls ein unverkennbarer Bedarf für Nachbesserungen gegeben.
Im Folgenden die Statements von BMW:
Für BMW Kunden ergeben sich mit der Einführung der neuen E10-Kraftstoffe keine Veränderungen. Als E10 werden Ottokraftstoffe mit bis zu 10% Ethanolanteil klassifiziert, deren Einführung der deutsche Gesetzgeber im Rahmen der Umsetzung der neuen EU-Kraftstoffqualitätsrichtlinie FQD (Fuels Quality Directive 2009/30) vorsieht. Die Kraftstoffe mit biogenem Anteil können dann – ohne erforderliche Nachrüstungen am Fahrzeug – zu einer weiteren willkommenen Reduzierung der CO2 Emissionen beitragen.
In allen BMW Pkw Modellen sämtlicher Baujahre ist der unbedenkliche Einsatz von E10 Kraftstoffen möglich. Unabhängig vom Ethanolgehalt ist jedoch weiterhin die mindest vorgeschriebene Oktanzahl gemäß Betriebsanleitung zu beachten, da einige ältere BMW Fahrzeuge Super Plus ROZ 98 aufgrund dessen erhöhter Klopffestigkeit benötigen (siehe untenstehende Tabelle).
Zu MINI und Rolls-Royce Automobilen kann die BMW Group nur eine Aussage zu den Modellen treffen, die auch unter dem Dach der BMW Group auf den Markt gebracht wurden. Dies betrifft alle MINI Modelle ab dem Jahr 2000 und alle Rolls-Royce Automobile ab 2003, der Markteinführung des aktuellen Phantom Modells. Für diese Modelle ist der Einsatz von E10 ebenfalls unbedenklich.
Dr. Klaus Draeger (Mitglied des Vorstands der BMW AG): “Entgegen aktueller, anderslautender Medienberichte bekräftigen wir unsere Aussage, dass grundsätzlich in allen BMW Pkw Modellen sämtlicher Baujahre der unbedenkliche Einsatz von E10 Kraftstoffen möglich ist.
Einige wenige ältere BMW Fahrzeuge benötigen aus Gründen der Klopffestigkeit Super Plus ROZ 98. Diese Fahrzeuge eignen sich daher unabhängig vom Ethanolgehalt nicht für Superkraftstoff. Eine entsprechende Aufstellung der Fahrzeuge wurde bereits vom ADAC am 1. März dieses Jahres veröffentlicht.
Alle bisherigen von uns vorgeschriebenen Ölwechselintervalle sind und bleiben unverändert, unabhängig von der Verwendung von E10 Kraftstoff.”
Die folgenden Modelle benötigen Kraftstoff mit 98 Oktan (Super Plus):