Bereits vor über einem Jahr hat BMW eine umfangreiche Partnerschaft mit SGL Carbon bekanntgegeben, denn künftig soll der besonders leichte Werkstoff in der Großserie zum Einsatz kommen. Den Anfang machen dabei das Megacity Vehicle ab 2013 und der Hybrid-Sportler Vision EfficientDynamics, die beide über eine komplett aus Carbon gefertigte Fahrgastzelle verfügen werden. Das macht insbesondere bei Elektrofahrzeugen Sinn, weil hier die Reichweite eine wichtigere Rolle spielt als bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren.
Selbstverständlich bietet der umfangreiche Einsatz Carbon und die damit einhergehende Reduzierung des Gesamtgewichts aber auch für alle anderen Fahrzeugtypen Vorteile: Der Verbrauch sinkt, die Reichweite wird größer, Fahrwerksbauteile und Bremsen werden weniger stark belastet, die Fahrleistungen werden besser und auch die Fahrdynamik profitiert von möglichst leichten Fahrzeugen.
Nun hat auch Daimler nachgezogen und eine Partnerschaft mit dem japanischen Carbon-Spezialisten Toray bekanntgegeben. Auch dabei geht es um die Möglichkeit der Großserienfertigung von Carbon aus den bekannten Gründen. Daimler und Toray haben das Joint Venture tbd zur Herstellung und Vermarktung von Automobilen aus kohlefaserverstärkten Kunststoffen begründet, das genau wie bei BMW für kürzere Produktionszeiten und niedrigere Kosten als bisher sorgen soll.
Bereits ab 2012 sollen auch bei Daimler Carbon-Teile mit Hilfe eines Harzinjektionsverfahrens genutzt werden, eine ganz ähnliche Technik kommt auch bei den Elementen der BMW Group zum Einsatz. Das große Ziel von Daimler ist es, das Rohkarosseriegewicht aller Baureihen um bis zu zehn Prozent zu reduzieren – wie groß der Vorteil letztlich beim Gesamtfahrzeug sein wird und ob man die zehn Prozent auch tatsächlich erreicht, bleibt freilich abzuwarten.
(Bild & Quelle: Mercedes-Benz)