Der BMW Vierzylinder-Benziner N20B20 mit TwinScroll-Aufladung

News | 19.01.2011 von 30

In diesem Frühjahr startet bei BMW eine Revolution: Die Saugmotoren mit sechs Zylindern werden nach und nach in immer mehr Modellen durch Triebwerke mit nur …

In diesem Frühjahr startet bei BMW eine Revolution: Die Saugmotoren mit sechs Zylindern werden nach und nach in immer mehr Modellen durch Triebwerke mit nur vier Zylindern ersetzt, die dank Turbolader ähnliche Leistungswerte erreichen können. Den Anfang macht dabei der BMW X1 xDrive28i, der künftig vom intern N20B20 genannten Motor angetrieben wird.

In diesem Zusammenhang erhalten wir erstmals umfangreiche Informationen zur neuen Motorengeneration und natürlich wollen wir diese Gelegenheit nutzen, um einen etwas detaillierteren Blick auf die Technik jener Motoren zu werfen, die zumindest in Europa schon in absehbarer Zeit einen Großteil der verkauften Fahrzeuge antreiben werden. BMW stellt die neue Generation wie üblich mit dem beeindruckendsten Motor vor, spätestens im Herbst wird es im BMW 1er F20 aber auch die schwächeren Varianten zu sehen geben. Den Einstieg wird dabei ein Motor mit 1,6 Litern Hubraum darstellen, der die interne Bezeichnung N13B16 trägt.

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An dieser Stelle soll es aber um den N20B20 und damit das neue Aushängeschild von BMW gehen. Der Motor verfügt wie alle Varianten des N20 über 1997 cm³ Hubraum, der sich aus einem Bohrung / Hub- Verhältnis von 84,0 zu 90,1 Millimetern ergibt. Trotz seiner hochmodernen Technik kann der N20 auch mit relativ schlechtem Kraftstoff der Einstufung ROZ91 betrieben werden, dürfte dann aber nicht ganz die versprochenen Werte erreichen.

Die maximale Motorleistung des aktuellen Top-Vierzylinders von 245 PS liegt bei einer Drehzahl von 5.000 U/min an. Die Höchstdrehzahl liegt nach unserem Kenntnisstand bei etwa 7.000 U/min, aber schon bei niedrigen Drehzahlen dürfte dank der TwinScroll-Aufladung reichlich Drehmoment parat stehen. Der Maximalwert von 350 Newtonmetern steht bereits bei 1.250 U/min und damit praktisch jederzeit zur Verfügung.

Bei der Technik hat man sich am großen Bruder N55 orientiert. Genau wie der Reihensechszylinder verfügt auch der neue Vierzylinder über Direkteinspritzung High Precision Injection (HPI), die variable Nockenwellensteuerung Vanos, die variable Ventilsteuerung Valvetronic sowie einen TwinScroll-Turbolader.

Bei letzterem werden die Abgasströme von jeweils zwei Zylindern sowohl im Abgaskrümmer als auch im Turbolader selbst getrennt. Durch die im Vergleich zu ungetrennten Abgasströmen von allen vier Zylindern größeren Zündabstände entstehen stärkere Druckimpulse der Abgase, die sich für einen stärkeren Antrieb des Turbinenrads des Laders eignen. Somit kann man mit einem einzigen Lader den Effekt von zwei kleinen Ladern erzielen, spart aber einige hundert Gramm Gewicht und erhält zudem ein besseres Ansprechverhalten.

Mit einem Verbrauch von 7,9 Litern im ECE-Fahrzyklus unterbietet der neue BMW X1 xDrive28i seinen 258 PS starken Vorgänger mit Reihensechszylinder-Saugmotor um 1,5 Liter und somit 16 Prozent. Daran hat allerdings auch das nun verfügbare Achtgang-Automatikgetriebe seinen Anteil, denn bisher war der Top-X1 nur mit Sechsgang-Automatik erhältlich. Es handelt sich noch um die Getriebevariante ohne Start-Stopp-Funktion, hier gibt es also theoretisch noch weiteres Einsparpotential.

Wir sind gespannt, welche Werte der neue Motor im Umfeld des BMW 1er F20 realisieren kann, auch mit Blick auf die Fahrleistungen: Der 245 PS starke Benziner beschleunigt den X1 mit Schaltgetriebe in nur 6,1 Sekunden auf 100 km/h!

Bilder, Drehmomentdiagramme und dergleichen liegen derzeit noch nicht vor, aber natürlich werden wir berichten, sobald sich an dieser Situation etwas ändert.

BMW-N20B20-Motordaten

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