Zwischen März 1992 und August 1999 produzierte BMW den M3 der Generation E36. Mit dem Coupé, dem Cabriolet und der Limousine kam das Topmodell der 3er-Reihe in drei Karosserievarianten auf den Markt, was weder beim Vorgänger E30 noch beim Nachfolger E46 der Fall war. In seiner ersten Ausbaustufe leistete der intern S50B30 genannte Reihensechszylinder 286 PS aus 3.0 l Hubraum, ab Herbst 1995 wurde dann eine weiter verfeinerte Version mit 3.2 l Hubraum und stolzen 321 PS verbaut, die die interne Bezeichnung S50B32 trägt.
Aufgrund der strengeren Abgasvorschriften wurden für den amerikanischen Markt zwei eigene Triebwerke entwickelt. Diese Motoren entsprechen im Wesentlichen denen des 325i bzw. 328i, wurden aber im Hubraum erweitert. Die Leistung der S50US und S52 genannten Motoren beträgt jeweils 244 PS.
Insgesamt wurden fast viermal so viele M3 der Generation E36 gebaut wie vom immer noch sehr beliebten Vorgänger E30. Doch wie viele M3 der zweiten Ära wurden eigentlich genau produziert? Die wenigen Angaben in Literatur und im Internet dazu erweisen sich leider als fehlerhaft oder unvollständig. Die knappen Angaben von BMW geben auch keinen ausreichenden Überblick zu dieser Thematik.
Es bedarf einer nicht unerheblichen Arbeit um die korrekten Stückzahlen zu erhalten. Wir haben uns diese Mühe gemacht: Insgesamt wurden vom BMW M3 E36 71.242 Stück produziert. BMW baute vom Coupé 46.693 Einheiten, vom Cabriolet 12.114 Einheiten und von der Limousine 12.435 Einheiten. Die Modelle wurden sowohl als links- als auch als rechtsgelenkte Fahrzeuge gefertigt.
Zur besseren Übersichtlichkeit listen wir die einzelnen Daten tabellarisch auf:
BMW M3 E36: insgesamt 71.242 (Coupé 46.693, Cabriolet 12.114, Limousine 12.435)
BMW M3 3.0: insgesamt 28.466
– Coupé: 24.656 (davon linksgelenkt: 21.504, rechtsgelenkt: 3.152)
– Cabriolet: 1.975 (davon linksgelenkt: 1.403, rechtsgelenkt: 572)
– Limousine: 1.835 (davon linksgelenkt: 1.283, rechtsgelenkt: 552)
BMW M3 3.2: insgesamt 42.776
– Coupé: 22.037 (davon linksgelenkt: 19.192, rechtsgelenkt: 2.845)
– Cabriolet: 10.139 (davon linksgelenkt: 8.032, rechtsgelenkt: 2.107)
– Limousine: 10.600 (davon linksgelenkt: 9.906, rechtsgelenkt: 694)
Alle Sonderserien wie der GT oder der Lightweight sind in diesen Zahlen inbegriffen. Auch auf dem südafrikanischen Markt wurde der M3 E36 angeboten. Es gab dort das Coupé mit dem 3.0 l Motor (748 Einheiten) und später dann die Limousine mit dem 3.2 l Motor (700 Einheiten). Allerdings verließen diese Fahrzeuge Deutschland wegen der hohen südafrikanischen Einfuhrsteuern nur als CKD-Fahrzeugbausätze (CKD = Completely Knocked Down) und wurden erst vor Ort zusammengebaut. Diese 1.448 Exemplare finden sich in den detaillierten Stückzahlenangaben daher nicht wieder und sind gesondert zu betrachten.
Der amerikanische Markt war mit 38.762 abgesetzten Einheiten und knapp 55% Gesamtanteil für den Vertrieb eindeutig am wichtigsten. Der Aufwand, eigene US-Motoren zu entwickeln, zahlte sich aus. Zusätzlich zu den 71.242 verkauften M3 gab es übrigens als Einzelstück noch einen BMW M Compact mit der Antriebstechnik der 3.2-Version und des damals kurz vor der Präsentation stehenden M Roadster.
Beim M3-Nachfolger auf E46-Basis konnte BMW die Absatzzahlen weltweit weiter auf insgesamt 85.139 Exemplare steigern, obwohl wie beim ersten M3 nur zwei Karosserievarianten angeboten wurden (Coupé und Cabriolet).