Das Thema Sound spielt bei Elektroautos immer wieder eine Rolle, denn viele Beobachter fürchten einen Anstieg der Unfälle mit Fußgängern, wenn Autos plötzlich weitgehend geräuschlos durch die Städte fahren. Dass man sich selbstverständlich auch heute umsehen muss, bevor man eine Straße betritt, ist mit Blick auf ebenfalls lautlose Radfahrer zwar keine Neuigkeit, überzeugt die Kritiker aber keineswegs. Natürlich geht von einem PKW auch deutlich mehr Gefahr aus als von einem Fahrrad, aber Unfälle gilt es hier wie da zu vermeiden.
Wettbewerber, die ebenfalls an Elektroautos arbeiten, haben bereits vor einiger Zeit angekündigt, mit künstlichen Geräuschen für zusätzliche Sicherheit sorgen zu wollen. Auch bei BMW hat man sich über das Thema längst Gedanken gemacht, aber noch keine Entscheidung getroffen. Bei den zahlreichen Testkilometern mit dem MINI E gab es noch keine nennenswerten Probleme mit der Geräuschlosigkeit bei niedrigem Tempo und wenn dies bei den Testfahrten mit dem BMW ActiveE so bleiben sollte, spricht eigentlich wenig für die Einführung künstlicher Geräuschquellen.
Andererseits riskiert man als Hersteller, von der Öffentlichkeit für die angeblich schlechtere Sicherheit kritisiert zu werden. Eine solche Meinung könnte sich schnell verselbständigen, weshalb man dann auch ohne messbare Gründe gezwungen sein könnte, die von der Mehrheit gewünschte Technik einzuführen.
Es scheint daher unvermeidlich, bereits ab Marktstart für einen gewissen Geräuschpegel bei niedrigen Geschwindigkeiten zu sorgen. Dabei geht es auch darum, einen futuristisch und neu wirkenden Sound zu komponieren, denn natürlich sollen sich die Elektrofahrzeuge auch akustisch von ihren Vorgängern mit Verbrennungsmotor unterscheiden – was sie in ihrer lautlosen Form ja ohnehin tun würden.
Das erste Großserienfahrzeug der BMW Group mit Elektroantrieb wird das Megacity Vehicle, das ab 2013 im Werk Leipzig vom Band rollen soll. Schon kurze Zeit später folgt der Hybrid-Sportler Vision EfficientDynamics, der auf Knopfdruck ebenfalls rein elektrisch betrieben werden kann. Auf Basis des MCV wird es in den folgenden Jahren auch weitere Karosserievarianten geben, um Kunden auf der Suche nach einem Elektroauto eine maßgeschneiderte Lösung bieten zu können.
(Quelle: Autonews.com)