Über Sinn und Zweck übermäßig potenter Fahrzeuge in der Kompatklasse lässt sich trefflich streiten, aber in jedem Fall gibt es einen Markt für die im englischen Sprachraum als Pocket Rocket bekannte Fahrzeugklasse. BMW stellt im Januar auf der Detroit Auto Show seine Interpretation eines solchen Fahrzeugs vor: Mit rund 340 PS aus einem aufgeladenen Reihensechszylinder, manuellem Sechsgang-Getriebe, Heckantrieb und der Fahrwerkstechnik des BMW M3 soll das BMW 1er M Coupé die dynamischste Alternative der Kompaktklasse darstellen.
Genau diesen Anspruch hat auch der Audi RS3, dessen technische Daten heute offiziell verkündet wurden und von dem es nun auch erste Bilder gibt – während man bei BMW noch bis in die zweite Dezember-Hälfte hinein ein Versteckspiel spielt und das 1er M Coupé nur teilweise präsentiert.
Ähnlich wie beim BMW mit Reihensechszylinder und Heckantrieb vertritt auch der Audi konsequent die hauseigene Philosophie und ist bereits anhand der groben technischen Eckdaten als Vertreter aus Ingolstadt respektive Neckarsulm erkennbar: aufgeladener Fünfzylinder und quattro-Antrieb sprechen eine unmissverständliche Sprache.
So gerüstet soll der Audi RS3 Sportback in nur 4,6 Sekunden Landstraßentempo erreichen und es gibt keinen Grund, diese Angabe zu bezweifeln. Dabei unterstützt ein S tronic-Getriebe mit sieben Schaltstufen und in Kombination mit dem Allradantrieb dürfte das Doppelkupplungsgetriebe ohne Zweifel für eine imposante Beschleunigung aus dem Stand sorgen. Die Launch Control soll dabei helfen, eine ideale Beschleunigungszeit in den Asphalt zu brennen und so dürften selbst Ungeübte ohne Mühe die vier vor dem Komma erleben.
Der 340 PS starke Fünfzylinder mit 2,5 Litern Hubraum wird mit bis zu 1,2 bar unter Druck gesetzt und stellt sein maximales Drehmoment von 450 Newtonmetern zwischen 1.600 und 5.300 U/min zur Verfügung. Der Motor ist bereits aus dem Audi TT RS bekannt und hat in diesem Umfeld positive Kritiken erfahren.
Beim Fahrwerk setzt Audi auf Größe: 19 Zoll messen die Leichtmetallräder am RS3, darauf sitzen vorn 235 Millimeter breite Reifen, hinten sind “nur” 225er Pneus montiert. Damit will man offenbar der durch die ungünstige Gewichtsverteilung angeborenen Neigung zum Untersteuern entgegenwirken. Außerdem sitzt der RS3 25 Millimeter tiefer und verfügt selbstredend auch über eine größere Bremsanlage.
Der Audi RS3 Sportback wird im ungarisch Győr vom Band laufen und soll in Deutschland 49.900 Euro kosten. Damit dürfte er preislich eng am BMW 1er M Coupé liegen. Welcher der beiden bayerischen Sportler letztlich die prestigeträchtigen Vergleichstests der Autozeitschriften gewinnt, lässt sich momentan noch nicht seriös vorhersagen. Sicher ist aber schon jetzt, dass es im Frühjahr zu einigen interessanten Aufeinandertreffen kommen wird, über die wir dann ebenfalls berichten werden.
(Bilder & Infos: Audi Pressemitteilung)