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Transport & Environment: Deutsche Autobauer vernachlässigen Klima

Der europäische Umweltschutzverband Transport & Environment (T&E) hat in seiner aktuellen Studie unter dem Titel “How clean are Europe’s cars?” die CO2-Emissionen und Verbrauchswerte der im Jahr 2009 in Europa verkauften Fahrzeuge untersucht. Als besonders umweltfreundlich werden dabei die Marken Fiat und Toyota hervorgehoben, die das Ziel von 140 Gramm CO2 pro Kilometer mit ihren Fahrzeugflotten deutlich unterschreiten konnten. Die deutschen Hersteller konnte diese Vorgabe durch die Bank nicht erreichen und werden dafür von T&E kritisiert.

In einem weiteren Schritt wird die BMW Group dafür abgestraft, dass sie im Rahmen von EfficientDynamics einige Maßnahmen zur Reduzierung des Verbrauchs bereits deutlich vor den Wettbewerbern eingeführt hat. Dadurch konnte BMW nämlich die Senkung der Emissionen im Jahr 2009 nicht im selben Maße vornehmen wie andere Hersteller und steht mit einer Reduzierung um lediglich 1,8 Prozent am Ende des Feldes. Während Toyota hier lange geschlafen hat, werden die Japaner nun für eine Reduzierung um satte zehn Prozent gelobt.

Die größte Schwachstelle des Berichts ist sicherlich die Tatsache, dass T&E keinerlei Rücksicht auf das Produkt-Portfolio der unterschiedlichen Autobauer nimmt. Während die italienischen, französischen und mit Einschränkungen auch die japanischen Hersteller überwiegend Fahrzeuge der Kleinwagen- und Kompaktklasse mit geringen Motorleistungen verkaufen, stellt sich dieses Portfolio bei den deutschen Herstellern ganz anders dar.

Im ersten Halbjahr 2010 kam BMW in Deutschland auf eine durchschnittliche Motorleistung von 186 PS, während Fiat “nur” einen Durchschnitt von 86 PS erreicht. Bei deutlich weniger als der halben Leistung bei noch dazu kleineren Autos ist es eigentlich selbstverständlich, dass der Verbrauch hier deutlich niedriger liegt. Verallgemeinert man die Zahlen aus dem deutschen Markt und legt sie als Maßstab für Europa an, ergibt sich folgendes Bild: Während BMW 216% der durchschnittlichen Motorleistung von Fiat bietet, stößt man lediglich 115 Prozent des CO2 der Italiener aus. Wer nun mehr Entwicklung geleistet hat und die bessere Technik bietet, kann jeder für sich entscheiden.

Während BMW also trotzdem negativ dargestellt wird, wollen wir wenigstens noch erwähnen, dass Mercedes noch schärfer kritisiert wird. Dort liegt man mit einem durchschnittlichen CO2-Ausstoß von 167 Gramm pro Kilometer auf dem letzten Platz. Audi wird nicht einzeln aufgeführt und vermutlich zu Volkswagen hinzugezählt, VW liegt trotz des hohen Kleinwagenanteils mit 153 Gramm knapp hinter BMW mit 151 Gramm.

Jürgen Resch (Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe e.V. (DUH)): “Mit millionenschweren Werbekampagnen versuchen die deutschen Autobauer BMW, VW und Daimler das Image nachhaltig operierender Unternehmen zu erzeugen, die effiziente Autos mit niedrigen Emissionen bauen. Die heute vorgestellte Zulassungsstudie zeigt ein schockierend anderes Bild: Während unsere französischen und italienischen Nachbarn sowie Toyota mit Riesenschritten ihre Klimagasemissionen auf bzw. unter den verbindlichen EU-Zielwert von 140 Gramm CO2/km gesenkt haben, nehmen sich Daimler, BMW und VW das Recht heraus, weiterhin gegen die EU-Klimaschutzgesetze zu verstoßen. Selbst die amerikanischen Ableger Ford und GM liegen mit 144 bzw. 148 Gramm CO2/km im Mittelfeld.”

(Quelle: T&E Pressemitteilung via presseportal.de)

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