WTCC: Doppel-Pole für BMW Team RBM in Okayama!

Motorsport | 30.10.2010 von 1

Ideale Vorraussetzungen für die beiden Läufe der Tourenwagen-WM im japanischen WTCC haben Andy Priaulx und Augusto Farfus heute im Qualifying herausgearbeitet. Die erste Startreihe wird …

Ideale Vorraussetzungen für die beiden Läufe der Tourenwagen-WM im japanischen WTCC haben Andy Priaulx und Augusto Farfus heute im Qualifying herausgearbeitet. Die erste Startreihe wird morgen komplett von BMW dargestellt, was beim fliegenden Start hoffentlich den entscheidenden Vorteil darstellt. Somit kann Andy Priaulx bestimmen, bei welcher Geschwindigkeit er den Start einleitet und ihn somit optimal auf die Getriebeabstufung seines Fahrzeugs anpassen. Farfus ist dann hoffentlich in der Lage, ihn in den ersten Kurven abzuschirmen und so vor einem frühen Unfall zu bewahren.

Dem Getriebe könnte auch beim Qualifying eine wichtige Rolle zugekommen sein, denn das BMW-Werksteam RBM von Bart Mampaey hat für die letzten beiden Läufe auf ein sequenzielles Getriebe gewechselt. Gegenüber der klassischen H-Schaltung bietet dieses nun Vorteile, weil der BMW 320si WTCC mit Handschaltung ein höheres Mindestgewicht für das Ende der Saison herausgefahren hat als das bisher nicht vom Werksteam gefahrene Modell mit sequentiellem Getriebe. Somit ergibt sich ein Gewichtsvorteil von 30 Kilogramm und bessere Ganganschlüsse, was unterm Strich ein deutliches Plus darstellt.

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Priaulx konnte im Windschatten von Farfus eine perfekte Runde hinlegen und steht zum fünften Mal in seiner WTCC-Karriere auf der Pole Position. Die letzte Doppel-Pole von BMW liegt ebenfalls schon mehr als ein Jahr zurück, damals gelang das Kunststück in Brünn. Die BMW-Privatfahrer Colin Turkington und Franz Engstler auf den Positionen vier und zehn komplettieren das tolle Ergebnis im Qualifying. Nun heißt es, diese Tatsachen bei den morgigen Läufen auch in Punkte umzusetzen – die nötige Geschwindigkeit des Fahrzeugs ist offenbar gegeben.

Die beiden wichtigsten Konkurrenten von Andy Priaulx im Kampf um den WM-Titel, Yvan Muller und Gabriele Tarquini, kamen nur auf die Positionen acht und sechs. Damit befinden sie sich immerhin in einer guten Position für den zweiten Lauf, sind inmitten des Feldes aber auch gefährdeter, was mögliche Unfälle angeht.

Aus nachvollziehbaren Gründen ist die Konkurrenz vom Getriebewechsel bei BMW wenig angetan und denkt über einen Protest nach. Da die Fahrzeuge mit ihren unterschiedlichen Getrieben aber als zwei verschiedene Autos homologiert sein, dürfte BMW auf der sicheren Seite sein und hier einfach einen cleveren Schachzug getätigt haben. Wenn man sich beim Team RBM nicht sicher wäre, dass die gefundene Lösung regelkonform ist, wäre man das Risiko einer Disqualifikation ohnehin nicht eingegangen. Dennoch ist die FIA in Reglement-Fragen immer für eine Überraschung gut, weshalb man hier nie sicher sein kann.

Bart Mampaey (Teamchef): “Das war eine sehr gute Leistung unserer Fahrer. Die Rundenzeit von Andy kam etwas unerwartet. Aber Augusto hat ihm wirklich einen fantastischen Windschatten geliefert, so dass dieser Abstand zum Rest des Feldes zustande kommen konnte. Augustos Zeit ist eher die Referenz im Vergleich zu unseren Konkurrenten. Nun werden wir versuchen, die gute Ausgangsposition in ein tolles Rennergebnis umzumünzen.”

Andy Priaulx: “Zuallererst muss ich mich bei Augusto bedanken. Mein Teamkollege hat mir im zweiten Qualifying-Abschnitt den optimalen Windschatten gespendet und damit meine Bestzeit möglich gemacht. Ich danke aber auch BMW Motorsport und der ganzen Mannschaft von RBM. Alle haben in den vergangenen Wochen extrem sehr hart gearbeitet. Es ist schön, auf der Poleposition zu stehen. Aber unsere Mission hier in Japan ist noch lange nicht erfüllt. Wir müssen in beiden Läufen weit vorn stehen, damit wir unseren Rückstand in der WM verkürzen können.”

Augusto Farfus: “Wir hatten uns vorgenommen, im Qualifying mit beiden Autos an der Spitze mitzumischen und Andy so weit wie möglich vor seine direkten Konkurrenten im Titelkampf zu bringen. Beides ist uns gelungen. Das Teamwork war heute klasse, nicht nur zwischen Andy und mir auf der Strecke, sondern wie immer auch bei der ganzen Mannschaft. Zudem hat sich einmal mehr gezeigt, dass unser Auto auf dieser Strecke einfach sehr gut zurechtkommt. Jetzt sind wir in einer guten Ausgangslage für die morgigen Rennen.”

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