Mansory dürfte dem einen oder anderen Leser dieser Seite bereits als Tuner für Rolls Royce, Bugatti, Bentley, Ferrari, Porsche oder Aston Martin ein Begriff sein. Nachdem sich Mansory zunächst einige Jahre nur um die Marken gekümmert hat, deren Kundschaft sich zu einem großen Teil im arabischen Raum tummelt, wird man nun etwas bodenständiger und hat auch erste Programme für Fahrzeuge von Mercedes Benz und BMW aufgelegt.
Als erster BMW erfährt der Geländewagen X5 (E70) die Bearbeitung durch Mansory und auch wir wollen natürlich über dieses Projekt berichten. Wie bei Mansory üblich ist das Tuning nicht unbedingt dezent, stattdessen erkennt auch der Laie sofort, dass es sich hier nicht um ein serienmäßiges Fahrzeug handelt. Spätestens beim Blick auf die imposante Frontschürze mit ihren riesigen Lufteinlässen und den unübersehbaren, vertikal angeordneten LED-Tagfahrleuchten dürften Kinder Angst bekommen und das Weite suchen, aber dieser Eindruck ist natürlich durchaus erwünscht.
Die Motorhaube ist komplett aus Carbon gefertigt und verfügt über Belüftungskanäle, die den Motor mit zusätzlichem Sauerstoff versorgen sollen. Die Kotflügel sind deutlich ausgestellt und unterstreichen den sportlichen Eindruck des BMW X5 M, der bei Mansory an der Front 70 und am Heck sogar 80 Millimeter Breite gewinnt.
Auch die Heckschürze lässt keine Zweifel an der Potenz des Fahrzeugs aufkommen und betont die eingefassten Edelstahl-Endrohre deutlich. Im Gegensatz zum serienmäßigen BMW X5 M sind die Endrohre der Sport-Abgasanlage weiter außen angebracht und dürften die Schürze so auch für die schwächeren Motorisierungen verwendbar machen.
Der mittige Diffusor und weitere Elemente aus Sichtcarbon dürften den X5 von Mansory auch von hinten aus der Masse hervorheben. Der Dachspoiler erfüllt zudem auch eine aerodynamische Funktion und soll für zusätzlichen Anpressdruck an der Hinterachse sorgen.
Neben der Optik hat sich Mansory aber auch um den Motor gekümmert und verhilft dem bereits ab Werk 555 PS starken V8 Biturbo zu einigen Zusatz-Pferdestärken. Die komplett neue Abgasanlage samt Fächerkrümmer soll zusammen mit einer Optimierung der Motorelektronik für eine Spitzenleistung von 670 PS sorgen. Das maximale Drehmoment von 950 Newtonmetern schrammt nur knapp an der Vierstelligkeit vorbei und liegt bei 5.900 U/min an.
Natürlich sorgt die Mehrleistung von 115 PS auch für bessere Fahrleistungen: Für den Sprint auf 100 km/h sollen im Mansory X5 lediglich 4,2 Sekunden nötig sein und ohne elektronische Fesseln erreicht das Fahrzeug trotz seiner gewaltigen Stirnfläche eine Höchstgeschwindigkeit von 300 km/h.
Sowohl der Querdynamik als auch der Optik sollen die Leichtmetall-Räder im üppigen 23 Zoll-Format dienen, die rundum mit Reifen der Dimension 315/25 R23 bezogen sind. Wer etwas mehr Komfort und entsprechend höhere Reifenflanken haben möchte, kann auch Felgen in den Formaten 21 und 22 Zoll beziehen. Ebenfalls der Fahrdynamik zuträglich dürfte die Tieferlegung um 40 Millimeter sein. Hierzu kommen an der Vorderachse Sportfedern zum Einsatz, an der Hinterachse erledigt eine Anpassung der Niveauregulierung die Tieferlegung. Bereits in der Erprobung befindet sich eine Bremsanlage mit Mehrkolben-Bremssätteln und größeren Scheiben.
Im Interieur bietet Mansory ein völlig neues Sport-Lenkrad an und verweist ansonsten auf die Kompetenz der hauseigenen Sattlerei, die bereits zahlreichen Kunden von Rolls Royce & Co. hervorragende Dienste geleistet hat und dementsprechend an höchste Anforderungen gewöhnt ist. Hier dürfte sich praktisch jeder Kundenwunsch erfüllen lassen, wenn das nötige Kleingeld bereitgehalten wird.
Michael Stein (Managing Director Mansory): “Auf vielfachen Wunsch unserer Importeure und Kunden werden wir demnächst für weitere ausgesuchte BMW-Modelle ein exklusives Karosserie-, Performance- und Interieurprogramm entwickeln. In Kürze folgen faszinierende Veredelungen für den BMW X6 sowie den Siebener.”