In den vergangenen Wochen war es relativ still um den neuen BMW M5 auf Basis der 5er-Generation F10, aber die Entwicklung fand im Hintergrund natürlich weiterhin statt. Dazu gehören wie gewohnt auch umfangreiche Testfahrten auf der Nordschleife des Nürburgrings, die den Ingenieuren der M GmbH seit vielen Jahren als Testzentrum dient und auf der mittlerweile beinahe jeder Hersteller seine neuen Fahrzeuge auf Herz und Nieren testet.
Im Fall von sportlichen Modellen wie dem M5 macht das natürlich doppelt Sinn, denn ein Fahrzeug, das hier schnell ist, ist auch für alle anderen Rennstrecken gerüstet. Allein die Tatsache, dass der nächste M5 bereits seit Monaten unterwegs ist, obwohl seine Markteinführung noch fast ein Jahr auf sich warten lässt, zeigt jedem Beobachter, wie ernst es der M GmbH mit dem neuen Aushängeschild ist. Denn der neue M5 darf in objektiv messbaren Kriterien auf keinen Fall enttäuschen, weil er sich technisch relativ weit von den bisherigen Grundprinzipien der M GmbH entfernen wird.
In erster Linie ist hier der Motor zu nennen, denn der M5 F10 verabschiedet sich vom Hochdrehzahl-Sauger und schließt sich der größeren, aber auch gewöhnlicheren Fraktion der Turbo-Sportwagen an. Aus 4,4 Litern Hubraum sollen mit Hilfe von zwei TwinScroll-Ladern, die im V der Zylinderbänke untergebracht sind, mindestens 580 PS geschöpft werden und für standesgemäßen Vortrieb sorgen.
Auch beim Getriebe verabschiedet sich BMW nach unserem Kenntnisstand von einer einzigartigen Lösung wie dem SMG des Vorgängers, stattdessen soll eine sportliche Variante der Achtgang-Automatik für nahezu unterbrechungsfreie Beschleunigung bei gleichzeitig hohem Komfort sorgen. Ebenfalls im Topf der Gerüchte-Köche befindet sich ein Doppelkupplungsgetriebe mit sieben oder acht Gängen, hierzu liegen uns aber keine Hinweise vor.
Für zusätzlichen Komfort soll auch ein adaptives Fahrwerk sorgen, mit dessen Hilfe der neue BMW M5 zwei bisher unvereinbare Welten kombinieren soll: Auf Knopfdruck kann der Fahrer den M5 vom Sportwagen zur Sänfte machen. Der Kunde erhält somit praktisch zwei Fahrzeuge in einem und kann mit dem Wagen sowohl sportlich als auch gelassen unterwegs sein und das Fahrwerk ganz simpel an seine aktuellen Wünsche anpassen.
Bis wir uns davon selbst ein Bild machen können, müssen wir uns allerdings noch einige Zeit gedulden. Zwar ist davon auszugehen, dass wir in der ersten Hälfte des kommenden Jahres ein seriennahes Concept Car sehen werden, das uns einen Ausblick auf das Design des neuen M5 liefert, aber bis zur Vorstellung der Serienversion wird es noch einige Zeit dauern. Nach unseren Infos könnte die Frankfurter IAA im September 2011 zur Öffentlichkeitspremiere des Fahrzeugs genutzt werden, das dann wenige Tage später auch bei den Händlern stehen soll.
(Fotos: Wilco Blok via BMWblog.com)