Nur wenige Beobachter der WTCC hätten nach den ersten Rennen der Saison 2010 gedacht, dass Andy Priaulx vom Team RBM zum Saisonende noch um den Titel fahren kann. Dank einer ganzen Reihe von Siegen im zweiten Lauf konnte der mehrfache Weltmeister mit seinem BMW 320si WTCC aber derart viele Punkte sammeln, dass er drei Rennwochenenden vor Schluss auf dem zweiten Platz der Fahrwertung liegt und völlig realistische Titelchancen besitzt.
Nach den Rennen in Valencia kommen lediglich noch die Läufe in Okayama und Macau und jeder WTCC-Fan weiß, dass bei den letzten Rennen alles passieren kann und Kleinigkeiten über Erfolg oder Misserfolg entscheiden werden. Sollten Priaulx und sein brasilianischer Teamkollege Augusto Farfus auch in Valencia fleißig punkten können, könnte man vielleicht sogar den zweiten Platz in der Konstrukteurswertung festigen – obwohl man mit lediglich zwei werksunterstützten Autos antritt und die Konkurrenz von Seat und Chevrolet hier quantitativ im Vorteil ist.
Bart Mampaey (Teamchef): “In Spanien erwartet unser Team ein intensives Wochenende. Wir möchten natürlich auch dort mit beiden Autos ein gutes Ergebnis erreichen. Allerdings war Valencia noch nie eine ausgesprochene BMW Strecke. Deshalb wäre es im Hinblick auf den Titelkampf schon positiv, wenn der Abstand zur Spitze nicht anwächst. Um weiter aufzuholen, sollte uns die Strecke in Okayama besser entgegen kommen. Bereits am frühen Montagmorgen nach den Rennen in Valencia machen sich die Seefrachtcontainer mit unserer Ausrüstung auf den Weg nach Asien. Unsere Mannschaft hat deshalb viel Arbeit vor sich.”
Augusto Farfus: “Die Strecke in Valencia gefällt mir, und ich habe dort im vergangenen Jahr gewonnen. Allerdings ist es auf diesem Kurs alles andere als einfach, das optimale Set-up zu finden. Man muss einen ausreichenden Top-Speed erreichen, um sich am Ende der Start-Ziel-Gerade erfolgreich gegen Attacken aus dem Windschatten wehren zu können. Das erfolgreich verlaufene Wochenende in Oschersleben war wichtig für mich. Nun hoffe ich, in Spanien darauf aufbauen zu können.”
Andy Priaulx: “Natürlich wäre es schön, in Valencia genau da weitermachen zu können, wo wir mit dem Sieg in Oschersleben aufgehört haben. Aber wir sind in dieser Saison immer sehr gut damit gefahren, die Rennen auf uns zukommen zu lassen und sich nicht schon im Vorfeld zu sehr unter Druck zu setzen. Im Titelkampf kann nun jeder einzelne Punkt am Ende den Ausschlag geben. Deshalb ist es zunächst einmal wichtig, in beiden Rennen in die Top-Ten zu kommen. Warten wir ab, was darüber hinaus möglich ist.”