Mit Ankündigungen über zukünftige Verkaufszahlen hat man sich in München in letzter Zeit eigentlich zurückgehalten, aber nun hat Dr. Norbert Reithofer gegenüber Bloomberg.com große Zahlen in den Mund genommen: Im Jahr 2020 s0ll die BMW Group nicht weniger als 2.000.000 Fahrzeuge verkaufen. Damit liegt man um mehr als 700.000 Einheiten über dem Wert von 2009 und müsste sich somit jedes Jahr um durchschnittlich fast 5 Prozent steigern.
Der entscheidende Schritt auf diesem Weg soll nach dem Jahr 2012 in Form der Markteinführung neuer Modelle erfolgen. Gemeint sind damit vor allem das Megacity Vehicle sowie der kommende Fronttriebler von BMW auf Basis der nächsten MINI-Generation. Außerdem sollen weitere MINI-Varianten und der für 2012 geplante viertürige Ableger der 6er-Reihe die Zahlen steigern.
Bei MINI sollen neben dem Countryman auch ein Smart-Konkurrent sowie die Sportmodelle Coupé und Roadster für zusätzlichen Schwung sorgen. Außerdem erscheint eine Coupé-Variante des Countryman denkbar, die ähnlich wie der BMW X6 voll auf Lifestyle-Kundschaft zielt.
Beim Wachstum setzt Reithofer vor allem auf jene Märkte, die schon in den letzten Monaten durch rasantes Wachstum aufgefallen sind: China, Indien, Brasilien und Russland sollen sich auch für Premium-Marken weiterhin schnell entwickeln und bieten noch jede Menge Potential.
Um die angestrebten Verkaufszahlen überhaupt realisieren zu können, dürfte auch der Bau neuer Werke unvermeidlich sein. Die Auslastung der BMW-Werke liegt aktuell bei über 90 Prozent, die Reserven sind also überschaubar. Besteller einer neuen BMW 5er Limousine oder eines BMW X1 müssen derzeit mit längeren Wartezeiten rechnen, weil die Produktion bereits ausgebucht ist.
Wir betrachten derart langfristige Ziele stets etwas skeptisch, aber betrachtet man die jährlichen Zuwächse von rund fünf Prozent erscheint die 2-Millionen-Marke durchaus erreichbar. Ob man tatsächlich in allen Jahren ein Wachstum erleben wird oder ob künftige Krisen die Planungen ad absurdum führen werden, lässt sich derzeit freilich noch nicht sagen. Mangelndes Selbstbewusstsein kann man dem Management aber ganz sicher nicht unterstellen, denn zu diesen Stückzahlen gehört indirekt auch, dass man auch im Jahr 2020 der Premiumhersteller Nummer 1 sein wird.
(Quelle: Bloomberg.com)